VII. Diskussionen rund um Ausbaupläne in den frühen 1980er-JahrenIn den 1980ern kommen Diskussionen auf, wie es am Feuerkogel weitergehen soll. Schön langsam beginnt in den Skigebieten der näheren und weiteren Umgebung die Phase der Aufrüstungen und Komfortverbesserungen, die ersten kuppelbaren Liftanlagen kommen auf und sind bereits im Einsatz. Die Förderleistung der mittlerweile über 50 Jahre alten Pendelbahn reicht bei Weitem nicht mehr aus, die Bahn nähert sich an die Grenzen ihres Lebensalters.
Schnell wird klar, dass der Ausbau nur mit Unterstützung des Land OÖ erfolgen kann. Die Feuerkogelseilbahn geht von Rudolf Ippisch in das Eigentum des Landes über und wird Teil der Traunsee Touristik Gesellschaft.
Natürlich ist man sich in Ebensee nicht einig, was man denn will - einer ist gscheiter als der Andere, und so verhärten sich die Fronten immer mehr, dass es schließlich 3 Konzepte gibt, deren pro- und contra-Argumente man sich dann sogar nur mehr per Lokal- und Landeszeitung ausrichten lässt.
Zunächst kommt die Idee der Erschließung des Feuerkogelplateaus mittels einer Mautstraße auf der Südseite, und einer von dort aus weiterführenden Doppelsesselbahn auf.
Die Straße hätte mit einer max. Steigung von 9% bis zur Talstation der Sesselbahn auf ca. 1100 m Seehöhe geführt. Hier wären Parkplätze für etwa 500-1000 PKW errichtet worden.
Die Sesselbahntrasse von hier aus bis aufs Plateau entspräche im Wesentlichen jener der heutigen DSB - lediglich nach unten verlängert um einen zusätzlichen, S-förmigen Abschnitt der Skipiste. Die Bahn wäre etwa 2000 m lang geworden, Förderleistung 1400 P/h, Fahrzeit 11,3 Minuten. Zusätzlich wären Wetterschutzhauben zum Einsatz gekommen.
Am Plateau selbst wären 4 Schlepplifte errichtet worden: Einer in den Grubersunk, sowie 3 weitere Liftanlagen mit einem zentralen Talstationsstandort in etwa dort, wo sich die heutige Talstation des Steinkogellifts befindet (siehe Karte):
Dieses Konzept datiert aus dem Jahre 1981, ein Start der neuen Liftanlagen wurde in den mir vorliegenden Unterlagen für das Jahr 1984/85 anvisiert.
Warum dies nicht weiter verfolgt wurde, weiß ich leider nicht - das war vor meiner Zeit. Mein Eindruck ist aber, dass diese Variante nie mit Nachdruck verfolgt wurde. Das Plateau sollte auf jeden Fall weiterhin mit einer Seilbahn erschlossen werden.
Konzept 1 - Einseilumlaufbahn in 2 Sektionen (Voest-Alpine):
Seitens der Voest-Alpine (die damals noch Seilbahnhersteller war) wurde eine Machbarkeitsstudie für eine 4er-Einseilumlaufbahn ausgearbeitet. Es gab dabei 2 Varianten in jeweils 2 Sektionen, wobei die jeweils obere Sektion auf gleicher Trasse geführt worden ist.
Variante 1 hätte die Talstation am gleichen Standort wie jetzt gehabt, bei Variante 2 wäre die Talstation quasi mitten in den Ort gekommen - dorthin, wo die alte Salzlagerhalle der Salinen Austria AG bis vor Kurzem stand. Bedingt durch die Übersiedelung der Salzproduktion aus dem Ortszentrum ins Industriezentrum Steinkogel wurde im Ort eine riesige Fläche frei, die sich ideal für ein Talstationszentrum mit riesigen Parkmöglichkeiten, sowie idealem Anschluss an die B145 geeignet hätte.
Die Überlegungen der Voest-Alpine waren äußerst durchdacht, wie die folgenden Textauszüge zeigen:
Zitat:
"...aus wirtschaftlichen Gründen wird vorgeschlagen, die Erneuerung der Feuerkogelseilbahn mit einer Einseilumlaufbahn in 2 Sektionen durchzuführen... durch die Wahl dieses Seilbahnsystems wird die Förderleistung von der Länge der Bahn unabhängig... dadurch bedingt ist es möglich, eine Talstation im Ortskern von Ebensee ins Auge zu fassen...
[...]
...bei der Lage der Talstation im Ortszentrum ist auf die Ortsbildwirkung hinzuweisen, die Anlage wird von der Bundesstraße ersichtlich sein und für sich selbst werben...
Es war, wie schon erwähnt, eine 4EUB geplant. Die Fahrgeschwindigkeit hätte 4 m/s betragen. Die Bahn hätte - vom Ortskern ausgehend - insgesamt 51 Stützen bekommen, und eine Länge von knapp 4400 m gehabt. Von der bestehenden Talstation aus wären es 3400 m, bzw. 41 Stützen gewesen. Die Planungen waren also durchaus weit fortgeschritten.
Auch wurde seitens der Voest-Alpine auf die massiven Parkplatzprobleme an der bestehenden Talstation hingewiesen.
Weitere interessante Schlussfolgerungen seitens des Projektanten:
Zitat:
...in die Zukunft blickend, haben nur geschlossene Aufstiegshilfen, die den Fahrgast vor den Witterungseinflüssen schützen, Chancen.
Auch wird in diesem Konzept auf die Vor- und Nachteile von Sessel- und Gondelbahnen, sowie auf den Sommerbetrieb hingewiesen.
Hier noch ein Bild, das die beiden Varianten auf meinem Luftbild zeigt:
Diese Variante wurden von den führenden Persönlichkeiten des Landes favorisiert. Aber die Ebenseer haben diese Lösung torpediert. In einem offenen Brief an alle Haushalte wendet sich die Bürgerinitiative gegen den Bau der EUB an die heimische Bevölkerung. 1739 Stimmen (!!!) hat man gegen den Bau der EUB gesammelt. Insbesondere wird der Bahntyp an sich kritisiert - zu viel Förderleistung, zu langsame Beförderung im Vergleich zur PB, höhere Energiekosten.
Eine EUB mit 2000 P/h wird darin wörtlich als Gigantomanie bezeichnet - folgender Vergleich wird darin erwähnt: "Dies ist, als ob ein 50-jähriger Familienvater einen 50-Sitzer-Autobus kaufen würde!"
Mittels Zeitungsartikeln wird zusätzlich Druck gemacht:
Eine zweite Variante kommt auf - die Renovierung der alten Pendelbahn:
Der Artikel ist datiert mit Ende November 1984. Die neue Bahn ging 1986 in Betrieb. Was dazwischen war, weiß ich leider nicht. Vermutlich war das aber ein Kompromiss, der hier vom Land OÖ ausgearbeitet wurde, der dann relativ schnell verwirklicht wurde.
Bedingt durch die erreichten Steigerungen durch die neue Bahn wird beschlossen, noch mehr Geld in die Hand zu nehmen:
Oberösterreichische Nachrichten / 17.7.1986
Zitat:
Ebensee: Land kauft alle Skilifte am Feuerkogel
Text: LINZ/EBENSEE. Auf dem Feuerkogel bei Ebensee wurden jetzt die Weichen für die kommende Wintersaison gestellt: Nach längeren Verhandlungen ist das Land Oberösterreich mit den Liftbesitzern Putz und Reisenbichler handelseins. Die Landesregierung faßte am Montag den Beschluß, fünf Lifte zu kaufen. Diese sollen in den kommenden Wochen mit Ausnahme des "Hinteren Edeltallifts" saniert werden. Grünes Licht gibt es auch für den Bau des Gsoll-Liftes.
Dieser Doppelsessellift, der eine 2,3 Kilometer lange, schneesichere Abfahrt vom Feuerkogel erschließen wird, kann allerdings heuer nicht mehr gebaut werden. Während des kommenden Winters sollen aber bereits die Detailplanung und Ausschreibung erledigt werden, damit die Aufstiegshilfe bis zum Winter 1987/88 zur Verfügung steht.
"Die Feuerkogellifte werden durchwegs mit neuen Antrieben ausgestattet, die auch eine höhere Beförderungsleistung ermöglichen", sagte dazu Landesrat Dr. Leibenfrost den OÖN. Zum Sanierungsprogramm gehört auch die Ausstattung der Lifte mit neuen Bügeln und die Verbesserung der Pisten. Der Edeltallift, dessen neuer Antrieb vier Millionen Schilling gekostet hätte, wird stillgelegt und abgerissen. Der Lift konnte ohnehin nur bei Schneelagen über 1,50 Meter benützt werden.
"Dort könnte ein Trainingsgebiet für den Tourenskilauf entstehen", meinte Leibenfrost. Positiv ist, daß nun die umständlichen Tarifverhandlungen wegen der Tageskarten entfallen, weil alle Lifte im Eigentum der "Traunseer Fremdenverkehrs GesmbH." sind.
14.1.1987
Zitat:
Titel: Land will für den Feuerkogel weitere Millionen lockermachen
Text: EBENSEE (OÖN-we). Seit gut einem Jahr ist die neue Seilbahn auf den Feuerkogel bei Ebensee in Betrieb. Das nimmt die Traunsee- Fremdenverkehrs-GesmbH., eine Gesellschaft des Landes, zum Anlaß, eine erste Bilanz zu ziehen. Dabei freut man sich, daß die Bahn 1986 von 75.000 Fahrgästen benutzt wurde, das sind um 20 Prozent mehr, als die alte Bahn 1984 hatte. Nun sollen weitere Millionen für Lifte das Skigebiet noch attraktiver machen.
Die Projektierungsarbeiten für den 1,3 Kilometer langen Doppelsessellift ins Gsoll sind fast fertig, die Kosten für den Lift und den Ausbau der Piste werden mit 43 Millionen Schilling beziffert.
"Die Ansuchen um die Konzessionserteilung und die Baubewilligung werden schon demnächst den zuständigen Ministerien vorgelegt werden", sagt Hofrat Dipl.-Ing. Kleibel. Mit dem Bau soll im Frühjahr begonnen werden, damit die Anlage kommenden Winter bereits zur Verfügung steht. Bis dahin wird auch eine Entscheidung über den hinteren Edeltallift gefallen sein, den das Land auch gekauft hat.
Vier der insgesamt sieben Lifte wurden vergangenen Herbst teilweise erneuert und die Pisten entsprechend verbessert. Insgesamt hat das Land für die Sanierung der Lifte und Pisten 28 Millionen Schilling aufgewendet.
Etwas zurückgestellt wurde der Umbau des Feuerkogelhotels: Es gibt zwar bereits Pläne, die aber noch durch eine Untersuchung der Wirtschaftlichkeit ergänzt werden müssen.
11.5.1987
Zitat:
Titel: Ebensee: Schnee verzögert Verfahren um den Gsoll-Lift
Text: EBENSEE (OÖN-we). Der Winter hat es zwar gut mit dem Feuerkogel gemeint, aber jetzt wäre es den Verantwortlichen lieber, es wäre nicht soviel Schnee gefallen. Tatsächlich verzögert jetzt eine Schneelage von einem bis eineinhalb Meter die Verhandlungen um die Doppelsesselbahn ins Gsoll, die heuer gebaut werden soll. Aber sowohl das Verkehrsministerium als auch die Naturschutzbehörde wollen erst verhandeln, wenn das Gelände aper ist.
"Bekommen wir die Genehmigung im Mai nicht mehr, wird es möglicherweise für heuer mit dem Bau der Doppelsesselbahn nichts mehr", befürchtet der Geschäftsführer der Feuerkogelseilbahn, Hofrat Dipl.-Ing. Wolfgang Kleibel, der auf besonders warmes Wetter in den nächsten Wochen, bis zum Ende der Revisionszeit am 23. Mai, hofft.
Allerdings ist die Schneelage nicht das einzige, was sich der Sesselbahn derzeit noch als Hindernis entgegenstellt: Die Trasse wird nämlich auch noch zweimal von Materialseilbahnen gekreuzt. "Die Sesselbahn wird unter diesen Seilbahnen hindurchführen", erklärt der Hofrat das Problem. Allerdings dürfen sie nicht in Betrieb gehen, während die Sesselbahn fährt, was bereits Proteste bei den Benützern ausgelöst hat.
"Wir sind aber einer Lösung schon sehr nahe", berichtet Dipl.- Ing. Kleibel. Schwierigkeiten gibt es auch mit der Abfahrt. Sie dürfte heuer nicht mehr zur Gänze fertiggestellt werden können. Dafür soll aber ein weiteres Pistengerät angeschafft werden. In der Bergstation der Doppelsesselbahn, beim "Denkmal", sollen für die Geräte auch Einstellmöglichkeiten entstehen.
Der Ausbau erfolgt radikal - die OÖN machen den Pistenbau zu einem Skandal (heute regt sich keiner mehr über derartige Eingriffe auf) - 1.10.1987:
Zitat:
Titel: Landschaft dem Tourismus geopfert Der Feuerkogel wurde umgepflügt
Text: LINZ/EBENSEE (OÖN-we). Wirklich erschreckend ist derzeit ein Besuch des Feuerkogels bei Ebensee. Die Eingriffe, die dort durch Sanierung der Lifttrassen, die Schaffung möglichst hindernisfreier Pisten und die Verlegung von Kabeln, Wasserleitungen und Kanal verursacht wurden, erbittern nicht nur Naturfreunde. Am Feuerkogel wurden genau jene Fehler gemacht, die in anderen Bundesländern mit daran schuld waren, daß sich die starken Regenfälle dieses Sommers zu Katastrophen ausgewachsen haben. Die brutale Zerstörung des Almbodens wird sich nie mehr richtig kaschieren lassen. Naturschutzexperten bezweifeln, daß eine Rekultivierung Erfolg haben wird.
Der Geschäftsführer der Traunseer Fremdenverkehrsgesellschaft, Hofrat Dipl.-Ing. Wolfgang Kleibel, verteidigt die Eingriffe: "Mit der Entscheidung zum Bau der Feuerkogelseilbahn wurden auch die Weichen für einen Ausbau der Lifte und der Abfahrten gestellt; was jetzt geschieht, ist die Konsequenz der Entscheidung für diese Investitionen."
Er mag zwar recht haben, aber es ist nicht gesagt, daß notwendige "Geländekorrekturen" nicht auch schonender ausgeführt werden hätten können. Wuchtige, breite Schneisen wurden ins Gelände geschlagen. Auch die Lifttrasse des Grubersunk-Lifts "ausgeräumt".
Der Bau der 1,7 Kilometer langen Abfahrtspiste, die in einer Breite von 20 bis 40 Metern vom Feuerkogelplateau über 350 Höhenmeter ins Gsoll hinunterführt, ist auch einer dieser Eingriffe. Die Naturschutzbehörde wehrte sich: "Die Folge von Geländeeingriffen bewirken eine weitgehende beziehungsweise völlige Verkarstung", heißt es in einem Gutachten. Verkarstung bedeutet kahlen Fels und Geröll, durch das das Wasser ungehindert abfließt.
Vernichtend beurteilte der Sachverständige auch die Aussichten, die Landschaft wieder halbwegs in Ordnung bringen zu können: "Eine Rekultivierung von Flächen in dem Sinne, daß eine dem derzeitigen Oberboden vergleichbare Humusschicht mit derzeit vorhandener Vegetation innerhalb eines vertretbaren Zeitraums erricht wird, ist technisch nicht möglich". Deshalb wurde den Bauherren auch aufgetragen, behutsam vorzugehen.
Keine Rede davon: Auf Tausenden Quadratmetern Piste ist keine Spur des ehemaligen Bewuchses mehr sichtbar, derart gründlich haben die Baumaschinen gearbeitet. "Es ist ja alles noch eine Baustelle", meint Hofrat Kleibel zur immer lauter werdenden Kritik. "Man muß das so machen, daß man die Pisten auch pflegen kann", verteidigt er die landschaftszerstörenden Baumaßnahmen auf dem Feuerkogel.
Erst 1988 sollen Maßnahmen zur Wiederbegrünung getroffen werden. "Wir verhandeln mit Begrünungsunternehmen", berichtet der Geschäftsführer, räumt aber ein, daß es nur "erste, kleine Schritte" sein können, weil es Jahre dauern wird, und daß man "Skiabfahrten immer als solche erkennen wird". Vermutlich als Alibihandlung für die Festgäste, die am nächstfolgenden Wochenende zum 60jährigen Jubiläum der Feuerkogel-Seilbahn am Berg erwartet werden, wird jetzt auf den Geröllhalden rund um die Bergstation altes Heu aufgebracht.
14.4.1988
Zitat:
Liftbauten ruinierten den Feuerkogel Steuerzahler büßen mit 15 Millionen
Text: EBENSEE/LINZ (OÖN-hw). Hätte sich das eine Privatfirma erlaubt, was die landeseigene Traunsee-Fremdenverkehrs-GesmbH. beim Ausbau der Pisten auf dem Feuerkogel angerichtet hat, müßte das Unternehmen nach Beseitigung der Schäden möglicherweise Konkurs anmelden. Aber überall dort, wo die öffentliche Hand im Spiel ist, muß der Steuerzahler einspringen. So auch auf dem Feuerkogel: Mit 15 Millionen Schilling werden allein die vorläufig absehbaren Kosten beziffert, die das Land jetzt hinlegen muß, um die ärgsten Narben zu beseitigen, die bei Liftbauten dem Gebirgsboden zugefügt wurden.
Die OÖN haben im Vorjahr als erste Zeitung aufgezeigt, mit welcher Brachialgewalt und Gleichgültigkeit gegenüber der Natur die schweren Baumaschinen das Gelände niederwalzen konnten. Etwa zehn Hektar, so der für den Naturschutz zuständige Landesrat Habringer gestern in einem Pressegespräch, wurden beim Ausbau der Pisten zerstört bzw. beschädigt.
Und daß die Baufirma kaum Schuld trifft, wurde von Habringer bestätigt: "Die Firmen haben über Auftrag der Traunsee- Fremdenverkehrsgesellschaft so gearbeitet." Aufschlußreich ist aber die Erklärung, die dafür gegeben wird, daß das Feuerkogelplateau so mißhandelt werden konnte: "Ihm waren die Zusammenhänge nicht klar", bringt Habringer Dipl.-Ing. Wolfgang Kleibel, den Geschäftsführer dieser Landesgesellschaft, ins Spiel.
Was hier dezent mit Zusammenhängen umschrieben wird, waren die ökologischen Auflagen der Naturschutzbehörde, im konkreten Fall jener der Bezirkshauptmannschaft Gmunden.
Und wie sich im nachhinein auch herausgestellt hat, hatten die amtlichen Naturschützer wohl fein säuberlich niedergeschrieben, was auf dem Feuerkogel zum Schutze der dort so sensiblen Natur zu geschehen hat, aber nicht ein einziges Mal Nachschau gehalten, ob die Auflagen auch eingehalten werden.
Was die einen angeblich nicht verstanden und die anderen nicht kontrolliert haben, mündete nach mehrwöchigem Schubraupeneinsatz in einen ökologischen Wahnsinn: "Es wird zwischen zehn und einhundert Jahre dauern, um das zu reparieren, was dort kaputtgemacht wurde", versuchte gestern Dipl.-Ing. Gustav Üblagger zu veranschaulichen; er ist Chef der Wildbach- und Lawinenverbauung in Oberösterreich.
Der vom Land nun erstellte Ökoplan für die Sanierung bzw. Rekultivierung des Feuerkogels wird voraussichtlich nach zwei Jahren dazu führen, daß die ärgsten Wunden zumindest mit einer Grasnarbe verschlossen sind. Die von den Schubraupen samt der Humusschicht weggeschobenen Latschen sind zumindest für unsere oder die nächste Generation unwiderbringlich.
"Bei der Reparatur wird es unmöglich sein, daß dort nicht mehr kontrolliert wird", spenden die Beamten späten Trost. Und wie wichtig Kontrolle ist, zeigen die ursprünglichen Vorschreibungen für die Feuerkogel-Arbeiten: Etwa die Hälfte davon wurde schlicht ignoriert.
Der Ausbau des Feuerkogels lief damals alles Andere als reibungslos ab - endlose Diskussionen um den Bahntyp, dann die Geschichte mit der Doppelsesselbahn...
Fakt ist aber jedenfalls, dass zumindest der Hintere Edeltallift bis zumindest 1986 gelaufen ist (wenn ich diese OÖN-Artikel richtig interpretiere).
Entwickelten sich die Zahlen zwar in den ersten Jahren gut, so traten dann doch nicht die Steigerungen ein, die es benötigt hätte, um das Skigebiet rentabel zu führen. Und so stecken wir seit etwa dem Jahr 2000 in einer langwierigen Debatte, die von der Nullvariante (Schließung im Winter), der Weiterführung des Betriebs, ohne etwas zu verändern bis zu einem massiven Ausbau reichten. Dieses Jahrzehnt werde ich in einem weiteren Beitrag in den nächsten Wochen Revue passieren lassen.