Feuerkogel – 3.1.11 Neues Jahr, neues Glück
Der 3.1.11, ein Tag im neuen Jahr, wie jeder eigentlich. Schafi uns ich hocken bim Frühstück und sinnieren, was wir mit diesem angebrochen Tag machen sollen. Hätten wir Uni gäbs vermutlich was zu tun. Nun - denn, das Wetter ist nicht berauschend, im Salzkammergut hat‘s ein paar Zentimeter Neuschnee gegeben – für Gosau ist es aber schon zu spät (es ist 10 Uhr vormittags) – eine Alternative muss her – eine, wo man Platz zum Fahren hat. Wie wäre es mit dem Feuerkogel? Jener Karstberg ist der erste Skiberg von Österreich, der Ebenseeer Schuster und Schifffahrtseigentümer Rudolph Ippisch hat ihn in den 1920er Jahren zum ersten Skiberg in OÖ gemacht. Kurz nach der Seilbahn gab‘s hier einen Stangenschlepper, nicht nach Poma, sondern nach Patent Feuerkogel, dazu stand hier der erste Sessellift Österreichs – eine Pendeldoppelsesselbahn, wie sie heute noch etwas entartet am Siriuskogel steht. Das Skigebiet wurde im Laufe der Jahre immer weiter vergrößert, mit dem Schlepplift Hochscheid gab‘s sogar eine Anlage, die dem Tiefschneefahrer einige Freude beschert haben dürfte. Nachdem das Land OÖ die den verschiedenen Hüttenwirten gehörenden Lifte in einem betrieb zusammengefasst hatte wurde das Gebiet zaghaft modernisiert. Die Schlepper Hochscheid und Hinteres Edltal wurden ersatzlos abgebaut, Grubersunk, Heumadgupf Steinkogel, Übungslift und Vorderes Edltal bekamen neue Antriebe (Statt Diesel jetzt Strom), die PB wurde auch neu gebaut. Ein Kanal wurde errichtet. Als letzter Neuaufschluss gesellte sich die DSB Gsoll zum Lift - Karussell Feuerkogel. Und das war es auch schon dann. Die Investitionen rettete zwar vermutlich dem Kogel das Leben, ließ ihn aber weiter im Dornrößchenschlaf. Er war eher ein Skiberg der Locals.
Anfang des 21 Jahrhunders sollte wurden die Stimmen immer lauter, dass etwas am Kogel geschehen sollte. Doch es sollte noch ein paar Jahre dauern. Doch dann ging alles Schlag auf Schlag. Hinter den Kulissen wurde fleißig gewerkelt, und so wurde ein ehrgeiziges Ausbauprogramm beschlossen. Zuerst wurden die Schlepplifte Heuhmadgupf und Vorderes Edltal neu gebaut, ein Jahr später wurden die DSB Gsoll und der Grubersunkschlepper abgebaut und durch eine EUB und eine KSB der Firma Leitner ersetzt. Dazu musste erst mal eine Baustraße gebaut werden. Die Bauarbeiten begannen erst am Anfang des Sommers und konnten in Rekordzeit durchgeführt werden. Die erste Ausbaustufe steht somit seit letztem Jahr dem Skigast zur Verfügung. Leider ließ der letzte Winter sehr zu wünschen übrig. So gut das Wetter für den Bau war, so schlecht war es für den Winterbetrieb.
Jetzt fehlt noch die zweite und dritte Ausbaustufe, diese beinhaltet eine Schneeanlage und eine neue Zubringerbahn. Das wird aber die Zukunft bringen, beschäftigen wir uns, mit dem was wir jetzt haben.
Erst gegen Mittag erreichten wir die Talstation in Ebensee und mussten uns mit dem unteren Parkplatz begnügen. An der Kassa wurden wir erst mal vorgewarnt, dass die Schneeverhältnisse nicht berauschend sein würden. Dafür gab‘s auch vergünstigte Tarife. Mit Berg- und Talfahrt waren auch die restlichen Anlagen (Gsoll, Grubersunk und Babylift) inkludiert – ein mehr als faires Angebot!
Auch erreichten wir die nächste Gondel und schwebten gemütlich mit 9 m/s rauf aufs Plateau. Schafi hatte vorsichtshalber ihre Snowblades eingepackt, ich war mit Ski unterwegs. Und so ging es dann durchs Gebiet, welches uns doch positiv überrascht hat.
Zuerst ging es unter der neuen Grubersunkbahn durch. Hier wurde bereits klar – unten im Tal wurde etwas übertrieben, der Schneezustand ist gut! Steine gibt es nur vereinzelt!
Oben gab’s gleich mal einen Blick rüber zur Gsollbahn. Die Anlage ist perfekt trassiert! Die große Hütte ist das Naturfreundehaus, welches durch die Gsollbahn erheblich besser angenommen wird.
Winterwunderland – 15 cm Puderzucker machen die Landschaft schön! Im zweiten Foto sieht man die LSAP Schneise der ehemaligen DSB Gsoll.
Auch die Sonne schaut mal bei uns vorbei. Leider war der ZAMG Wetterbericht ein Ausreißer. Er hatte nicht recht…
Bergstation der 8 EUB Gsoll.
Weg zur Gsoll – ist an und für sich breiter. Hier musste dem Wetter Tribut gezollt werden… Heute liegt hier wahrscheinlich der Grund, warum die Gsoll zu ist… Der Föhn dürfte hier zusammengeräumt haben. Tut mir unendlich leid für die Leute, die sich Mühe gegeben haben, die Piste so gut hinzubekommen.
Einfahrt in die neue Grubersunk Familienabfahrt. Super trassiert, ausreichend breit nett zum Carven, gutes Gefälle! Sicher einer der besten Pistenbauten in den letzten Jahren in Österreich! Nur unten geht es dann flach raus zur 6er Sesselbahn.
Mittelteil Grubersunk. Hammer! Weiter vorne gibt’s noch eine Abzweigung zur Gsollpiste.
Unterster Teil der Grubersunkpiste. Gleich dahinter steht die Talstation der 6 KSB in moderner Stahlbauoptik; die Anlage hat Stationsgaragierung.
Es wird noch etwas schöner, das war es aber dann auch mit Sonnenschein.
Bergstation Gsoll. Hat fixe Umlenkscheibe, Antrieb und Spannung sind im Tal. Man beachte den Pistenzustand!
Blick rauf zur Bergstation der Grubersunk, dahinter das Feuerkogelhaus. Rechts die Bergstation der PB.
Bergstation Gsoll. Ist die Antriebsstation. Dazu gibt’s hier noch ein geräumiges Kunden WC!
Gsoll an der Bergstation – noch ohne Fernsicht.
Grubersunkbahn.
Und jetzt geht’s runter zur Gsoll. Die Piste ist einfach nur gut! Hat richtig Spaß gemacht!
Ein kleiner Bilderbogen zur Gsoll EUB. Die Bahn hat auch eine Stahlhalle als Talstation, dazu gibt’s hier noch einen Schleifenbahnhof. In einem der nächsten Ausbauschritte dürfte es hier eventuell Anschluss ins Tal geben.
Gsollpiste. Nicht überfüllt, und gut zu fahren. Der fluffige Neuschnee tut sein Übriges zum Spaß!
Und nochmal geht es hinauf! Insgesamt sind wir 7 mal Gsoll gefahren und 5 mal Grubersunk. Dazu zwei Mal Tellerlift.
Spannfeld
Restliches Skigebiet. Rechts Steinkogel, links unten Vorderes Edltal und dahinter Heumahdgupf. Man sieht, wie wenig Schnee es hat. Normalerweise ist hier alles Latschenmaterial fast bedeckt…
Ortsteil Feuerkogel. Ja hier wohnen noch Leute! An der Pistengerätsgarage ist noch die alte Bergstation der DSB Gsoll zu erkennen.
Seit heuer neu – Pistenbeschilderung und Nummern! Keine schlechte Sache, wenn man weiß, wie leicht man sich im Nebel auf Skipisten verirren kann. Ist uns auch schon passiert am Hintertuxer Gletscher.
Es wird Abend am Übungslift.
Grubersunk, dahinter die alte Bergstation der DSB Gsoll.
Panorama mit PB – ich mags.
Und unten gibt’s noch etwas Weihnachststimmung.
Fazit: der Kogel hat gezeigt, was er kann – und zwar mehr, was hier so manche glauben. Gsoll und Grubersunk sind richtig tolle Anlagen geworden. Trotz Schneemangels waren die Pisten in gutem Zustand. Wenn das Ausbaukonzept erst mal vollständig umgesetzt ist, wird der Berg sein Gesicht geändert haben. Ich freue mich jedenfalls schon darauf, wenn die Komplette Feuerkogellösung fertig ist, komme aber auch vorher gerne wieder.
Fazit: 5 von 6: Abzüge gibt’s nicht für die Pistenqualität, sondern fürs Wetter. Die Pisten waren vollkommen in Ordnung und der Preis fürs Gebotene angemessen! Das Team am Feuerkogel hat sich diese gute Wertung redlich verdient!
MFG Dachstein