An dieser Stelle auch von mir herzlichen Dank an Gerrit für die Recherchearbeit und (nachträgliche) Vorstellung des ehemaligen Skigebiets Reißeck. Auch ich habe mich schon vor >30 Jahren für das Skigebiet interessiert, bin aber bis heute nicht in Kärnten Ski gefahren. In den 1980er Jahren hatte ich sogar mal einen Prospekt vom Skigebiet Reißeck. Wie so viele habe ich ihn leider irgendwann entsorgt.
Aber es gibt eine hübsche Doku zum Reißeck, verfasst von der Höhenbahngesellschaft in den frühen 1970er Jahren. Nachfolgend habe ich einige Seiten über Bergbahnen und Skisport extrahiert, die Seiten über Geologie, Flora, Fauna, Ortsgeschichte, Kraftwerksbau usw. aber bewusst weggelassen. Ein Pistenplan fehlt, aber die Doku enthält eine Karte mit allen Skirouten (rot eingetragen).
Wenn man sich die Details anschaut, hatte das Alpinskigebiet Reißeck keine Chance auf annähernd wirtschaftlichen Betrieb. Zu konzeptlos wurde bei der Erschließung des Skigebiets, das ja nur Abfallprodukt des Baus des Kraftwerks und seiner Bahnen war, vorgegangen. Das Gebiet war und ist eigentlich nur für Tourenskifahrer interessant.
Die Bergfahrt ins Alpinskigebiet mit mehrfachem Umsteigen zwischen den Standseilbahn-Sektionen war viel zu umständlich und - gemessen am zu kleinen Alpinski-Angebot mit für Alpenverhältnisse zu kurzen Liften und Pisten - zu zeitaufwändig. Der komplette erschlossene Hang liegt in Kärntner Südhanglage und ist damit im untersten Teil das Gegenteil von schneesicher. Bis hinunter zur Standseilbahn-Haltestelle Trog auf 1541 m dürfte die Schneesituation i.d.R. berechenbar bzw. ausreichend gewesen sein. Aber wenn ich die Reißeck-Doku richtig verstehe, gab es weder vom Schoberboden noch vom Sporthotel Reißeck eine präparierte Talabfahrt nach Trog, geschweige denn hinunter nach Kolbnitz. Im Gegenteil: Die Route vom Sporthotel Reißeck führte vom Ochsenalm-Lift zunächst weiter talwärts. Dieses Tal verließ die Route dann aber, und man musste sich anschließend mit der Taschenlampe durch einen 400 m langen, alten Rollbahntunnel (!) im Berg und einen weiteren Kilometer gefällelose, ehemalige Rollbahntrasse bis nach Trog vorarbeiten. Daran dürfte niemand Spaß gefunden haben. Die Route vom Schoberboden nach Trog hätte man dagegen problemlos als Piste ausweisen können.
Hier nun die Auszüge aus der Reißeck-Doku, herausgegeben von der Reißeck Höhenbahngesellschaft, 3. Auflage 1972.
Die Bilder kommen ohne Beschreibung aus. Im Anschluss an die Karte, über die übrigens ein
höher auflösender Kartenscan als PDF verlinkt ist, sind Beschreibungen der (rot eingetragenen) Skirouten 5 und 16 eingestellt. Das sind die Abfahrten ab Schoberboden bzw. ab Sporthotel Reißeck.
Frage: Wer war der Hersteller des Ochsenalmlifts?