Engstligenalp // 19.04.2016 // Grandioser Hochtalkessel
Zum Saisonschluss lautete die Devise: Wetterprognosen konsultieren, den perfekten Tag erwischen und ein Skigebiet eruieren, das ich noch nicht kenne und das überhaupt noch offen hat. Die Wahl fiel auf die Engstligenalp bei Adelboden. Während rund herum sämtliche Gebiete (ausser den usual suspects) Schotten dicht melden, hält die schneesichere Engstligenalp den Betrieb bis und mit 1. Mai 2016 aufrecht. Lange Betriebszeiten haben dort Tradition.
Mit dem Adelbodner Hauptskigebiet bin ich von ein paar früheren Besuchen vertraut, den phänomenal schönen Hochtalkessel der Engstligenalp kenne ich hingegen bis dato nur vom Sehen. Bereits die Anreise war ein Spektakel - unten im Tal war es zwar temperaturmässig noch knackig frisch, ansonsten aber standen die Zeichen voll auf Frühling. Kurz vor Adelboden offenbarte sich dann urplötzlich ein Wintertraum mit tief ver- und eingeschneiter Landschaft sowie tiefblauem Himmel. Am Tag und in der Nacht zuvor hatte es anständig was runtergehauen - und das mitten im Frühling.
Bei der Seilbahn-Talstation angekommen, rasch die Tageskarte für 49 CHF erstanden - einen Preis, den ich als eindeutig zu hoch erachte. Letztlich besteht das Skigebiet auf der Engstligenalp praktisch nur aus einem einzigen Doppelschlepper (Dossen 1 + 2) - sieht man mal vom Kinderlift, dem gewöhnungsbedürftigen Verbindungsschlepper und dem kurzen Skilift Bockmatti (war geschlossen, auf dem Pistenplan unten mit Nummer 2 und Pisten 106 angeschrieben) ab.
Oben an der Bergstation angekommen, waren in dieser riesigen Schneeschüssel angesichts des einmaligen Rundumblick-Panoramas einschliesslich Windstrubel-Massiv und Adelboden sogleich sämtliche Sinne benebelt.
Nicht so benebelt und angetan waren wir hingegen von der Pistenpräparierung. Die gab es nämlich nicht wirklich. Eine Pistenpräparierung - so machte es jedenfalls den Anschein - wurde nämlich nur am Vortag gemacht, und das war sehr ärgerlich. Auf unsere zweifache Nachfrage bei Bergbahn-Mitarbeitenden in Bezug auf die offenbar unterlassene Pistenpräparierung entgegnete man uns: "Doch, doch, klar wurden die maschinell bearbeitet!" Na ja, wer's glaubt... Die Pisten waren aus diesem Grund vor allem am Morgen ziemlich unangenehm zu fahren - oben war eine Schicht nasser Pulver, und unten kamen immer wieder Eiskrustenschichten durch. Hatte definitiv schon bessere Bedingungen vorgefunden in dieser Saison. Klar, in Sachen Offpiste gab es Möglichkeiten zuhauf, diese waren aber innert kürzester Zeit verspurt und angesichts der Wärme schnell sehr schwer.
Erstaunlich war, wieviele Leute an einem gewöhnlichen Wochentag den weg auf die Engstligenalp gefunden hatten. War eine ziemliche Überraschung.
So, fürs erste genug geschrieben, jetzt mal ein paar erste Bilder:
Der Niesen, in den oberen Etagen richtig schön weiss gestrichen:
Frisch verschneiter Talboden in Adelboden mit Blick auf das Ziel der Begierde:
Zuerst Hochwinter am Morgen…Ausblick von der Bergstation der Engstligenalp in Richtung Adelboden:
Am späten Nachmittag war dann der ganze Winterzauber wieder passé:
Das Skigebiet - sehr klein und auch arg bescheiden:
Schöne Stimmung auf dem Parkplatz der Seilbahn:
Ziel der Begierde: Bergstation der PB Engstligenalp auf 1964 Meter ueber Meer:
Winter kann so schön sein:
Küpfer-Erzeugnis:
Verbindungsschlepper rüber zum Doppelskilift Dossen:
Der Eindruck täuscht, die Pisten waren grösstenteils NICHT präpariert…
Das ist eigentlich schon das ganze Skigebiet mit dem Doppelskilift:
Doppelschlepper Tierhörnli-Dossen:
Pistenvarianten:
Wildstrubel-Massiv: 3243 Meter hoch...