In einem entlegenen Winkel der südlichsten Ausläufer der Adamello-Presanella-Alpen, an der Grenze zu den Gardaseebergen, zwischen Lago d'Iseo und Lago d'Idro, verbindet eine nur zum Teil befestigte Kammstraße, die bis auf Gipfelniveau heraufführt, den Scheitel des Passo di Croce Domini mit dem Gigo del Maniva.
Nur wenige Fahrzeuge verirren sich auf die landschaftlich wunderschöne, jedoch verkehrstechnisch vollkommen unbedeutende Piste.
Die Straße selbst erreicht ihren Scheitel am Gigo della Bala auf 2126m und liegt ungefähr auf der Höhe der höchsten Gipfel westlich, südlich und östlich der Route.
Ein Stück südlich dieses Scheitels zweigt eine nicht bezeichnete Straße Richtung Süden ab, die auf einen Berggipfel führt, auf dem sich eine weithin sichtbare Struktur befindet.


Zur Zeit des Kalten Kriges gab es ein militärisches Kommunikationssystem, eine hochfreuquenz Funkverbindung, die mittels Reflexion der Strahlung in der Troposphäre funktionierte.
Das Netzwerk reichte von Skandinavien bis in die Türkei.
Das Netzwerk - links ACE-HIGH markierenACE steht für "Allied Command Europe".
Im Jahre 1969 wurde auf dem Dosso Dei Galli eine solche Troposcatter-Station errichtet.
Der StandortInformationen:
http://freenet-homepage.de/ACEHighStationFeldberg/NATOFeldbergTroposcatterLink.htmhttp://marcorizzini.wordpress.com/2008/08/07/stazione-troposcatter-della-nato-al-dosso-dei-galli-idgz-1969-1995/Weitere Photos der Anlage incl. InnenaufnahmenDiskussion zum Thema:
http://www.cold-war.de/showthread.php?t=301Im Jahre 1995 wurde das System offenbar bereits wieder aufgegeben.
Die meisten Stationen wurden abgebrochen.
Nicht so der Stützpunkt am Gigo della Bala.
Bei unserem Besuch im Oktober 2008 fanden wir weder Verbotsschilder, noch verschlossene Tore oder Türen vor. Dafür aber eine weitgehend erhaltene Anlage.
Das Gelände war frei zugängig, gänzlich ungesichert und vollkommen verlassen.

Die Anlage besteht aus einem Gebäudekomplex, der neben der technischen Ausrüstung auch Unterkünfte beinhaltet haben dürfte und der außenliegenden Technik. Diese besteht aus 2 Parabolantennen mit schätzungsweise 30m Durchmesser. Im Zentrum befinden sich 2 Stahlgerüsttürme mit den risigen Hörnern, die wahrscheinlich zum senden und empfangen der Signale gedient haben.






^^Die einzige sportliche Betätigung des Tages




^^Parkplatz - mehr Himmel als Erde
Die Sonne senkt sich und beleuchtet die Anlage in orangenem Streiflicht. Die Stimmung wird bizarrer.











Als die Sonne im Dunst der Poebene versinkt wird es kalt.
Längst hat die Dunkelheit von den Tälern um uns Besitz ergriffen.
Die verlassene Anlage strahlt eine fast surreale Stimmung aus.







Im letzten Licht machen wir uns auf den Weg.


Auf der weiteren Fahrt zum Passo Croce Domini sehen wir nochmals das letzte Licht, bevor auch uns die Nacht erreicht.

