Als sich Anfang dieser Woche der Winter mit einem frühen Gruß meldete war das zunächst nichts ungewöhnliches. Schneefälle bis in (relativ) tiefe Lagen im September oder im Oktober sind auch hier im Osten nichts Ungewöhnliches. Als es jedoch kalt blieb und weiter schneite und die ersten Meldungen über die Schneehöhen rein kamen (der steirische und niederösterreichische Lawinenwarndienst reagiert prompt und beide gaben bald ihren ersten regionalen Lagebericht heraus), war es für uns nur logisch, dass wir diese Möglichkeit nicht ungenutzt lassen konnten.
Schließlich ist die letzte Skitour schon vier Monate her und die lange Skiabstinenz zeigte schon ganz ordentliche Entzugserscheinungen. Samstags war es dann endlich so weit und es war ein leichtes Gerhard zu motivieren. Unser Ziel war das Niederalpl, das verlässliche Schneeloch hinter den sieben Bergen, wo die Zeit irgendwann in den 1980er Jahren (oder gar noch früher) stehen geblieben ist (im örtlichen Wirtshaus werden Country-Musiccasetten [!] verkauft).
Die Schneelage war zwar nicht so toll wie erwartet, aber wählerisch sein im Oktober wär wohl etwas frivol. Gemütlich ging es über die Piste nach oben …
Rechts im Bild die relativ neue Holzbox, ein Appartementgebäude für Mariazellpilger, Skifahrer und Schulskikurse komplett mir Restaurant und Skiverleih.
Schöne winterliche Stimmungen …
Weiter oben hat es ordentlich geweht … schlecht für die Schneelage aber optisch ansprechende Winteridylle
Trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen noch ein Stück weiter zur Wetterin (1530m) zu gehen. Skifahrerisch brachte das allerdings kaum was, im baumlosen Bereich hatte es zu sehr den Schnee verweht.
Daher beschränkten wir uns dann auf ein paar Runden die Piste rauf und runter …
Am Sonntag folgte dann gleich der zweite Streich, diesmal mit Gernot und Ronald. Wieder gings zum Niederalpl, wo wir uns eigentlich mit weiteren Skiverrückten treffen wollten. Dort angekommen, waren Oliver und Co allerdings schon die Piste raufmarschiert, während wir uns heute aber den Berg gegenüber als Ziel vorgenommen hatte.
Der Wald war tief verschneit und nordseitig wies der Schnee schöne, pulvrige Konsistenz auf.
Über die romantisch verschneite Sohlenalm …
ging es in Richtung Wildkamm
Am Kamm zum Wildkamm gelang uns dann ein „Verhauer“ im dichten Latschengestrüpp, so dass wir kurz unter dem Gipfel umdrehten. Nach unangenehmen Latschenstolpern erreichten wir zum Glück unversehrt wieder lockeren, d.h. pulvrigen Boden. Die Abfahrt über lichtes Waldgelände war dann in der Tat ein Pulverschneeerlebnis. Alle waren so ungeduldig, dass es mir nicht mal gelang, dieses für die Nachwelt digital festzuhalten.
Dann folgte ein Retouraufstieg zum Sohlenkogel, der genau südlich über dem Niederalplpass thront.
Von dort ging es dann – zunächst bei feinem Pulverschnee – über durch das viele Schadholze etwas chaotisch anmutende Waldschläge und bald durch den Wald selbst hinunter zum Sohlenlift am Niederalpl.
Zwei Skitourentage Mitte Oktober kann insgesamt als relativ gute Ausbeute dieses ersten, großen Wintereinbruchs der neuen Saison 2009/2010 gewertet werden.