Contra III gennaio 22 "the day after"So oder zumindest ansatzweise so wird es aussehen, wenn die Menschheit den Planeten verlassen hat. Eine karge tote Mondlandschaft, verdorrte Überreste von Vegetation und stinkende Sümpfe.
Egal wie die Menschheit ausgelöscht wurde. Ob durch einen Atomkrieg, Vulkanausbruch, Meteoriteneinschlag oder eine Alieninvasion am Schluss bleibt eine Wüste.
Im Winter 2022 gibt es die Chance diese Welt danach mal in eine Livesimulation auch in unseren Breitegraden zu sehen. Aber beginnen wir mal von Vorne und starten in San Bartolome im Valle Verzasca.
Hier befindet sich ein Parkplatz und die Talstation einer kleinen Seilbahn. Dazu später mehr. Ist ja ein Seilbahnforum.
Der Ort bildet praktisch das Ende des 5,5km langen Lago di Vogorno am Anfang des Verzascatales
Das der See hier im Winter wenig Wasser besitzt ist durchaus üblich. Ungewöhnlich ist aber, dass der See gar kein Wasser mehr enthält.
Wir befinden uns auf der ehemaligen Kantonsstrasse welche hier bis 1965 verlief.
Unterhalb der Ortschaft Vogorno die ehemalige Busstation. Hier befand ich auch ein Restaurant und eine Tankstelle.
Schwenk nach rechts. Davon ist nicht mehr viel übrig.
Ab 1961 wurde der Contra Staudamm am Taleingang gebaut. Die 220m Hohe Staumauer sorge dafür, dass alles was unterhalb der 220 Höhenmeter lag im Wasser verschwand.
Eintritt in die Todeszone. Die Treppe links führte einst in einen Rebberg.
Es fehlen 2 Tritte sonst noch guter Zustand.
Das Dach der ehemaligen Tankstelle.
Anbaugebiete auf Terassen
Die Kantonsstrasse ist noch immer vorhanden. Alles andere wurde abgebrochen. Zumindest fast alles.
Ich lasse die Bilder einfach mal wirken.
Das war mal eine Mühle oder ein Schiessstand?
Spannend wie schnell sich die Natur hier in der Todeszone ihren Platz wieder zurückholt. Etwas Quellwasser und ein paar Fäkalien und es wird dieser grün.
Uns sofort ist auch die Zivilisation wieder da.
Die üebr 50 Jahre Wasser, Schnee, Eis, Hitze haben dafür gesorgt, das alles ins rutschen geraten ist.
Die ehemaligen Anbauflächen sind aber nachwievor zu erkennen.
Wir wagen uns etwas weiter hinein in diese unwirtliche Landschaft.
Etwas Oranges.
Der ganze Hang ist voll davon. Tontauben aus dem Schiesstand über dem See.
Befestigung der Stromleitung welche hier ein Seitental überspannte.
Einziges grosses Bauwerk, dass überlebt hat, die Berzonabrücke
Heute fährt man ein paar Stockwerke weiter oben.
Ab hier ist die ehemalige Kantonsstrasse nur noch ein Geröllfeld.
Ein paar Bilder der Brücke
So sah es vorher aus:
Obwohl zur Sprengung vorbereitet nicht zerstört worden.
Randvoll mit Sand.
Weiterer Verlauf der Strasse eher Suboptimal.
Brücke von der Ostseite her
Beim Bau:
Das Gerüst der neuen Brücke hat man günstig entsorgt.
Ehemalige Sprengkammer
Auf der Brücke
Dito
Ab jetzt wird der Weg heikel. Die Steinplatten liegen nur lose auf Sand.
Seitenblick
Hangsicherung von vor der Stauung.
Brick zurück
Der Teil der Strasse fehlt komplett
Oben am Hang Vogorno. Das Dorf blieb grösstenteils am angestammten Platz. Nur die Infrastruktur an der Kantonsstrasse musste gezügelt werden.
So sah es vorher aus:
Egal wohin du gehst, eines ist 100% Sicher. Coca Cola ist schon vor Dir da.
ehemalige Stromleitung.
Blick weiter aus dem Tal hinaus.
Weiterer Verlauf der Strasse
Hier lag die Ortschaft Costa di Berzona. Davon ist kaum mehr was übrig.
Dorfplatz
Von den einstigen Gebäuden sind nur noch die Fundamente übrig.
Der kleine Ort Costa Der Brunnen und die Treppen blieben.
Ehemalige Reben
Überreste auf dem Brunnen
Schuh
Weiter ins Tal hinaus.
Da wo man hingekommen ist hat man den Wald gerodet. Da unten wars aber wohl zu kompliziert oder das Wasser stieg zu schnell.
Grenzverlauf im Niemandsland.
Nahe der Mauer ist die Strasse wieder etwas besser zu begehen.
Ab Costa wirds aber wieder unwegsamer.
Brick zurück.
Rollen einer Seilbahn.
Als sie noch bestand:
Brunnen
Ein paar Enten hatten sich auf den Tümpeln eingefunden.
Und beim aufstauen:
Das was da im Talgrund so schön flach aussieht ist Treibsand. Darauf zu laufen währe wohl kaum möglich.
Den eigentlich müsste der Talgrund so aussehen:
Und so sah es beim aufstauen aus:
Aktuell sind wir schon über 2h in der Todeszone.
Eine weitere Brücke
Ein Damenschuh oder zumindest das was davon übrig ist.
Die Fusspuren auf der ehemaligen Strasse werden immer weniger.
Dafür hat hier einer sein Segelboot versenkt.
Sieht spannend aus. meinen Fuss möchte ich da aber nicht drauf setzen.
Hier lässt sich der Weg nur noch erahnen.
Ab hier ist Schluss. Zu gefährlich und zu mühsam.
Blick zur Staumauer. Übrigens bekannt aus dem Film 007 Goldeneye.
Hier beginnt der beschwerliche Aufstieg zur neuen Kantonsstrasse raus aus der Zone.
Blick von oben auf den durchwanderten Bereich.
Der Brunnen als letzter Zeuge von Costa
Vogorno heute
Kirche von Vogorno
Vogorno selber
Jetzt noch zu den Seilbahnen.
Genau so eine wie hier:
Versunken für immer.
Die Seilbahn nach Alpe Bardughe
Eine ehemalige Materialbahn von G Meyer Bra Bellinzone.
Umgebaut für den beschränkten Personentransport durch Zurbrügg.
Keine Ahnung wie man das fertig gebracht hat.
Noch eine kleine Bahn aus Armeebeständen.
Stütze davon.
Mehr Bilder zu der Seilbahn unter:
https://www.stahlseil.ch/gallery/main.p ... mId=204147Bilder zum Bau der Staumauer:
https://www.vincenzovicari.ch/oggetti/2 ... a-verzascaWeitere Bilder:
https://www.vincenzovicari.ch/cerca?tags=verzascaZum Kraftwerk:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... Skizze.jpgDas Kraftwerk Verzasca bildet in der Kraftwerkslandschaftder Schweiz ein Kuriosum. Das Maschinenhaus befindet sich nicht wie üblich bei Speicherkraftwerken am Ende eines langen Druckrohres sondern fast direkt unterhalb der Staumauer. Die 3x 35-MW Francis-Turbinen erzeigen rund 105MW Leistung.
Das Kraftwerk ist mit einer Seehöhe von 193müM das tiefstgelegesten Kraftwerk der Schweiz. Das Wasser fliesst danach über einen 2km langen Tunnel in den Lago Maggiore geleitet.
Bei der Erstbefüllung des Sees gab es Erdbeben im Bereich der Staumauer. Bis zu 25 am Tag. Daher wurde er wieder entleert worauf die seismischen Aktivitäten aufhörten. An der Mauer wurden keine Schäden festgestellt. Nach der Wieder Befüllung klangen die Beben ab und nach 1971 gab es keine Beben mehr.
Wer vorher nachher vergleichen will:
https://map.geo.admin.ch/?lang=de&topic ... air=markerAlbum:
https://www.stahlseil.ch/gallery/main.p ... mId=508476