Das Dorf Champex (offizielle Bezeichnung: „Champex-Lac“) ist ein Wintersportort auf 1500 Metern Höhe zwischen dem Mont Catogne (2598 m) und La Breya (2200 m) in der Gemeinde Orsières am Fuße des Mont-Blanc-Massivs. Es liegt am Ufer eines Gletscherrandsees auf einem breiten Sattel, der im gleichnamigen Pass (dem Col de Champex) gipfelt, welcher das herrliche Val Ferret mit dem Val Durnand verbindet.
Der Champex-See mit einer Fläche von 11 Hektar entstand als Gletscherrandsee während der letzten Kaltzeit in einem Becken zwischen zwei Gletschermoränen. Das 1,5 km lange künstliche Aquädukt Bisse de Champex leitet das Wasser des Baches Durnand d'Arpette, der westlich des Sees fließt, zum See. In einem verlandeten Gebiet, ebenfalls westlich des Sees, befindet sich ein Hochmoor.
Von Champex aus kann man den Grand Combin und die Rückseite der Dents du Midi bewundern.
Champex ist Ausgangspunkt zahlreicher alpiner Ausflüge, die unter anderem Zugang zu den Schutzhütten Orny und Trient bieten, einer der Standardstationen der Haute Route des Alpes. Der Ort ist ebenfalls eine Station der Mont-Blanc-Rundfahrt, Richtung Val d'Arpette oder Richtung Bovine-Alm.
Der Name Champex leitet sich, wie Wikipedia verrät, von „campellum“ ab, was, wie man sich leicht vorstellen kann, „kleines Feld“ bedeutet. Tatsächlich war Champex ursprünglich ein Maiensäß, also eine Bergweide, das mit Unterständen für Viehzüchter ausgestattet war und auf das die Herden im Sommerhalbjahr gebracht wurden.
Der Wintertourismus entwickelte sich in den 1950er Jahren mit dem Bau des Breya-Sessellifts im Jahr 1952.
Das Kleinskigebiet Champex wird von der Firma Télé La Fouly - Champex-Lac betrieben. Trotz des Namens gibt es keine direkte Verbindung zum nahegelegenen Kleinskigebiet La Fouly. Letzteres gehört jedoch zusammen mit Champex zum Skiverbund Pays Saint Bernard, der aus sechs (einst neun) Klein(st)skigebieten besteht.
Quelle1.) les Marecottes
2.) Champex
3.) Bruson (entfällt)
4.) Liddes-Vichéres
5.) La Fouly
6.) LSAP St. Bernhard
7.) Skilift Lorette
8.) Skilift Lourtier
9.) LSAP Skilifte Col des Planches
Das Skigebiet ist größtenteils im Wald erschlossen: Nur im oberen Teil gibt es Pisten und Varianten knapp über der Waldgrenze. Die Aufstiegsanlagen sind alle älterer Bauart. Die obere Etage des relativ wenig überfüllten Skigebiets (nie eine einzige Warteschlange gesehen trotz Karnevalswoche) kann mit einer festgeklemmten Doppelsesselbahn mit Einstiegsförderband erreicht werden, die auf einer steilen wie aussichtsvollen Strecke fast 700 m Höhenunterschied zurücklegt. Von der Bergstation des Sessellifts zweigen einige ziemlich stark abfallende Hänge ab, die von einem zweiten, kürzeren, aber ebenso altmodischen festgeklemmten Sessellift bedient werden, der einen Höhenunterschied von rund 200 m überwindet. Dieser Sessellift ist ideal für schnelle Wiederholungen der verschiedenen präparierten oder Off-Piste-Strecken. Eine schwarze Piste, eigentlich ziemlich steil, aber ich würde sagen sehr „dolomitisch“ präpariert, ist die eigentliche direttissima zurück ins Tal. Der letzte Teil dieser Piste, der deutlich weniger abschüssig ist, wird auch von einem kuppelbaren Stangenschlepplift mit Kurve bedient, der erfreulicherweise erst vor kurzem gebaut wurde (erfreulicherweise, nur deswegen, weil es erfreulich ist festzustellen, dass solche „überholte“ Aufstiegsanlagen immer noch gebaut werden). Die Haupt- und Panoramaabfahrt ins Tal besteht jedoch aus einer besonders sanften und relativ langen blauen Piste (eigentlich eine schneebedeckte Forststraße): Sie stellt die Hälfte der Gesamtkilometer des Skigebiets dieser Station dar. In Klammern sei darauf hingewiesen, dass diese blaue Piste, wie so oft in der Schweiz, für die gemischte Nutzung durch Skifahrer, Rodler und Schneeschuhwanderer vorgesehen ist. Das Schöne an dieser Strecke, die sich durch das wunderschöne Moränental Val d'Arpette schlängelt, sind zweifellos die Panoramablicke. Ein weiterer Pluspunkt ist die Tatsache, dass sie im Gegensatz zu vielen anderen „straßenmäßigen“ Pisten stets ein gutes Gefälle aufweist, mit vielen natürlichen Kurven ausgestattet ist und auch die Nutzung einer kürzeren roten Strecke beziehungsweise einer wirklich tollen Variante namens „Couloir des Mélèzes“ („Lärchenkorridor“) ermöglicht.
Direkt im Ort und somit vom restlichen Gebiet getrennt gibt es einen kurzen Skilift für Anfänger, der knapp fünfzig Höhenmeter überwindet. Allerdings ist dieser Skilift ein Vergnügen für Groß und Klein, da er abends nach dem Abendessen für ein paar Stunden geöffnet ist, sodass man mit der Tageskarte kostenlos bei Flutlicht Ski fahren kann. Champex soll unter Walliser Variantenfahrern sehr bekannt sein: Tatsächlich habe ich mich die ganze Zeit gefragt, wo ich sonst abfahren könnte, wenn ich vom Hauptsessellift aus die vielen Spuren im steilen Wald sah.
^ Der steile Hauptsessellift
^ Der KSSL
^ Der Ort Champex mit dem zugefrorenen und zugeschneiten See
^ Die Einmündung des Rhonetals in den Genfersee
Es folgen einige Bilder von der blauen Piste:
^ Die von der blauen Piste abzweigende rote Strecke
Im KSSL:
^ Der letzte Steilhang der schwarzen Piste
^ Im Hintergrund Verbier
^ Das herrliche Val Ferret: Am unteren Ende kann man das Skigebiet La Fouly erblicken
^ Couloir des mélèzes
^ Der KSSL vom Ort aus gesehen
^ Der Anfänger-Skilift
Schöne off-piste-Strecke:
^ Couloir des mélèzes
^ Couloir des mélèzes
Schließlich möchte ich betonen, dass obwohl die Wetterbedingungen denen der vorangegangenen Tage in den nur einen Steinwurf von hier entfernten Portes du Soleil ähnlich, wenn nicht sogar identisch, waren, in Champex ich keine einzige vereiste Strecke vorgefunden habe, sondern nur einen sehr griffigen erstaunlich gut zu fahrenden Schnee.