Am Morgen des 30.6.2008 war dann frühes Aufstehen angesagt.
Schließlich öffnet die Bahn bereits weit vor 8 Uhr und so standen wir um ca. 20 Minuten vor 8 an der Kasse.
Im Gegensatz zu den Erfahrungen, die oft an einen herangatragen werden, haben wir das Personal in den Hotels und an den Bergbahnen übrigens durchweg als äußerst freundlich kennengelernt.
Sobald unsere bescheidenen Französichkenntnisse nicht mehr ausreichten, wurde völlig selbstverständlich ins Englische, manchmal sogar ins Deutsche gewechselt.
Die Tageskarte mit gut 30 Euro war äußerst günstig.
Quelle:tignes.ucpa.com
Pistenplan: TK Double Plan existiert nicht mehr und die SB Vanoise wurde in diesem Sommer umgebaut und stand somit ebenfalls nicht zur Verfügung.
Alle anderen Anlagen und Pisten im Gletscherbereich waren geöffnet.
Von der PB gab es sogar 2 Abfahrten. Eine flachere wie verzeichnet und zusätzlich eine besonders im oberen Bereich steilere von der PB (von unten gesehen) rechts des TK Champagny und weiter rechts des TK Rossolin.
Außerdem gab es noch eine Piste links des TK 3500.
Also wesentlich mehr Pisten als verzeichnet, nicht schlecht!
Da Montag war und Tignes absolut ausgestorben rechneten wir nicht mit einer hohen Besucherfrequenz im Gebiet.
Die "Tube" war dann aber doch recht gut gefüllt mit Skifahrern und Snowboardern.
Oben angekommen fahren wir sogleich mit der Pendelbahn weiter auf 3456m hinauf.
Bevor wir die erste Abfahrt antreten, genießen wir das Panorama.
Es ist ein heißer Sommertag und des bilden sich bereits die ersten Quellwolken.
Einige Bergketten entfernt liegt der Glacier de La Grand Pissaillas am Col d'Iseran, wo sich das zweite Sommerskigebiet des Espace Killy befindet.
Der gesamte Bereich zwischen uns und dem kleinen Gletscher in der Ferne ist zusammenhängend erschlossen.
Von hier betrachtet werden mir erstmals die unglaublichen Dimensionen dieses Skigebietes klar.
Zunächst geht es über den Gletscher herunter bis zur SB Leisse, deren Talstation ein ganzes Stück unterhalb der Bergstation der Untergrund SSB liegt.
Unverkennbar der Saharastaub, der sich bei einer Südströmung vor ein paar Wochen über die Alpen gelegt hat.
Danach geht es gleich nochmal mit der PB zum höchsten Punkt des Gebietes.
Es geht doch einfach nichts über Pendelbahnen mit großen Spannfeldern in hochalpinem Gelände.
Wenn eine solche PB dann auch noch Erschließungsanlage in einem Sommerskigebiet ist.. was will man mehr :-)
^^Weil's so schön ist, nochmal ein Ausschnitt
Nochmals einige Impressionen von der Bergstation aus.
Gegen Tignes erkennt man auf dem unteren, flacheren Teil des Gletschers die Langlaufloipen, die ebenfalls ziemlich frequentiert sind.
Das Panaorama ist bereits von sommerlichem Dunst und Quellwoken geprägt.
Hier sind nur wenige Ausflugsgäste ohne Ski unterwegs.
Als Sommeskifahrer ist man hier "normal".
Überhaupt ist das Publikum angenehm.
Mir fällt niemand (in welcher Hinsicht auch immer) irgendwie negativ auf.
Es sind diverse Rennfahrer unterwegs, aber der Anteil der "normal"Skifahrer ist deutlich größer.
Der Bereich des TK Rossolin und Champagny - unter der PB.
Hervorragende Pistenverhältnisse.
^^SL Rossolin mit Telepherique des la Grande Motte
^^SL Champagny mit selbiger PB
^^Im SL Rossolin
Sehr geil gelegen ist der TK 3500. Besonders die äußere Piste hat wohl das beste Panorama des Gebietes.
Mittlerweile ist es so warm geworden, dass der Schnee wieter unten schon ziemlich weich geworden ist.
Die Quellwolken nehmen immer mehr zu. Aber wir haben Glück. Die Grande Motte bleibt größtenteils in der Sonne.
Die Pullover und die Handschuhe werden langsam unerträglich :-)
Kurz vor 13 Uhr machen auch wir uns auf den Weg zur SB Panoramic, die zur Bergstation der Funiculaire führt.
^^Bilick vom SL 3500 über den Gletscher mit SL Rossolin nach Tignes.
^^Blick von der Bergstation der Funiculaire auf das Sommerskigebiet. Vorn links die SB Leisse.
Gegen halb zwei fahren wir mit der Untergrund SSB wieder nach Val Claret zurück.
Das Gebiet nennt sich selbst "Capitale du ski d'été".
Gerechtfertigt?
Ich sage, von den Sommerskigebieten, die ich kenne (Sölden (Ex?), Tux, Stelvio, Ex-Corvatsch): ja.
Warum?
Die Pisten sind die abwechslungsrteichsten, die ich im Sommer kennengelernt habe.
Das einzige Gebiet, was hier mitkommen könnte, wäre Hintertux, wo aber im Sommer selbst bei ausreichenden Schneelage Vieles geschlossen bleibt, womit es sich disqualifiziert, da die Vielseitigkeit faktisch nicht vorhanden ist.
Das Stilfserjoch ist vom Panorama und von der Atmosphäre her vielleicht noch einen Tick cooler, aber pistentechnisch wird es von Tignes geschlagen.
Weiter gibt es hier einen geilen Skigipfel!
Was mir noch sehr postiv aufgefallen ist:
- Angenehmes Publikum
- Sehr freundliche Menschen, zumindest ich habe hier bessere Erfahrungen gemacht, als beispielsweise in Österreich oder Deutschland.
- Alles, was möglich ist, ist geöffnet. das gilt für Lifte und Pisten - und das auch in der Vorsaison in der Woche!!!
Gerade bezüglich des dritten Punktes muss man den Verantwortlichen ein großes Lob aussprechen. Das sind Zustände, von denen man z.B. in der Schweiz (wo man Lifte und Pisten, sorry, am liebsten geschlossen hält ;-) nur träumen kann!
In diesem Sinne: Vive La France! :-)
Nächster Tag - Sommerski auf dem Glacier du Grand Pissailas - hier klicken