Statt aller Heiligen zu gedenken, habe ich mich heute ins Auto gesetzt und bin durch den Schwarzwald georgelt. Interessant, was man da noch alles finden kann. Heilige LSAP, unsere Schreine sozusagen.
Erste Station war die Kalte Herberge. Wegen des Besitzers muss ich immer an Schollach denken, aber das stand heute nicht auf der Agenda. Der alte Montagner steht noch, Seil und möglicherweise auch die fliegende Umlenkung hat man entfernt.
Seitenblick aus dem Auto, ziemlich flach. Durch den Schneematsch wollte ich nicht bis zur Bergstation stapfen.
Eine Minute weiter steht der nächste Schlepplift, Sägenhof. Gerade im unteren Teil schön steil. Ein großes Verbotsschild stand an der Zufahrt, also nur ein Bild von der Bushaltestelle aus.
Danach ging es weiter Richtung Norden. Wollte eigentlich erst zum Stollenwaldlift, aber die Karte war nicht ganz eindeutig und ein Sprung von der Brücke stand heute nicht auf dem Programm. Also zuerst zum Staatsberg.
Kurz und flach, klassischer Anfängerhang. Tüv 2017 steht dran - ist der nun doch LSAP?
Solche Antriebshäuschen kenne ich nur aus den USA, irgendwie gefällt mir der Lift
Der Tropfschutz scheint da von Anfang an zu hängen, wenn man es mit den alten, von Harzwinter an anderer Stelle geposteten Bildern vergleicht
Über den neuen Kreisverkehr geht es zum ehem. Stollenwaldlift, dort hat man sehr penibel abgetragen. DIe Waldschneise ist oben noch zu erkennen.
Das Lifthäuschen stand hinter diesem Vereinsheim, habe ich aber erst später kapiert
Am rechten Rand startete der Lift
Es folgte eine ewig lange Odyssee durch Furtwangen, bis ich auf der richtigen Seite war und die Kapelle am Friedhofsberg anfahren konnte, hinter der früher der kurze, aber ziemlich steile Skilift Scherzinger endete (
http://www.harzwinter.de/alpinforum/fur ... rtmund.jpg).
Blick die Trasse hinab, an der Talstation sind noch die Grundmauern zu erkennen. Leider kommt man nicht hin, ohne nicht den Leuten durch die Gärten zu klettern.
Jeweils rechts und links vom Weg standen Stütze und Umlenkung
Wenigstens konnte man von dort oben direkt weiter zum Brendturm, meinem nächsten Ziel.
Nicht viel los hier oben
Ich war der Meinung, der KSSL wäre bereits abgetragen worden. Aber da hinten kommt was in Sicht...
Bei der Querung durch den Wald, was auch immer das hier sein sollte
Blick auf die vermutlich letzte Stütze
Am Ausstieg war nichts mehr zu sehen
Da unten ist bereits die Talstation, dürfte fast genauso kurz sein wie Ibach und das ist schon verdammt kurzes Skivergnügen (zumindest bei der Abfahrt)
Hach wie schön. Und der ist wirklich schon seit 1985 LSAP?
Selbst die Vorrichtung zum Lösen der Stangen ist noch vorhanden ...
... und es stinkt schön aus der Hütte raus.
Trassenblick, vielleicht 195 m Liftlänge?
Dass die ganze Konstruktion auf diesem fragilen Unterbau stehenbleibt...
Blicks ins Innere der Hütte
Ach ja, es wurde sogar noch ein richtig schöner Tag
Ziemlich beeindruckende LSAP Sprungschanze im Wald
Ich lasse Schönwald links liegen und mache mich auf den Weg Richtung Triberg. Auf dem Weg kommt man am ehem. Skihang Geutsche vorbei. Unterhalb des Parkplatzes endete früher ein Leitner-SL. Die Trasse ist auf den Luftbildern noch zu erahnen, aber von der Bergstation ist nichts mehr zu sehen.
Was für ein Service.
Eventuell steht unten noch das Lifthäuschen.
Blick auf den Hang, der Lift verlief durch die Baumgruppe
Sauber abgeräumt
Zwischen Triberg und Freudenstadt ist lifttechnisch nicht allzu viel geboten, aber die knapp 65 km bis nach Baiersbronn zogen sich über eine Stunde hin. Auf der Fahrt sieht man große Kuckucksuhren, Wasserfälle, viele stillgelegte Hotels und Gasthäuser, noch einige geöffnete Gasthäuser, die stolz die Schlachtplatte offerieren, und ein paar Bollenhüte.
In Baiersbronn wird gerade viel gebaut und der Lift ist mal wieder nicht direkt erreichbar. Als alter Pessimist erwartete ich eine lange Schlange am Lift, im schlimmsten Fall bis in den Ort. Will ja jeder nochmal fahren, bevor hier am Sonntag Schluss ist. Aber es kam natürlich ganz anders, die meisten Sessel fuhren leer nach oben. Irgendwie ein trauriger Anblick.
Ein kleiner Knirps forderte von seinem Papa lautstark eine Fahrt mit dem Lift ein, worauf ihm ein doppelt so lautes Nein entgegenschallte. Auf keinen Fall würde man für einen so kurzen Fußweg den Lift nehmen. Wie doof doch Eltern manchmal sein können.
Tatsächlich war relativ viel los auf dem Hügel, aber kaum jemand wollte die mechanische Aufstiegshilfe nutzen. Vielleicht ist das so, wenn man das vor der Haustür hat.
Zum Abschluss wollte ich mir noch die Gebiete an der Schwarzwaldhochstraße anschauen. Am Ruhestein war zu meinem Erstaunen der Kombilift noch in Betrieb. Das muss honoriert werden, auch wenn die Fahrt irgendwie nicht sonderlich aufregend ist.
Auch hier: der Lift läuft fast komplett leer. Der Stromverbrauch scheint jedenfalls egal zu sein. Immerhin macht der Lift einen sehr gepflegten Eindruck,
Ich wollte noch zur Darmstädter Hütte, war mir aber nicht sicher, ob man die mit dem Auto im Sommer anfahren kann. Also den Plan geändert und direkt weiter nach Unterstmatt.
Müsste Unterstmatt I sein? Was ist mit dem Hotel daneben los?
Blick auf die Trasse
Ich wollte schon das fantastische Panorama am Mummelsee fotografieren, aber dort hat es sich gestapelt und es war nicht mal mehr ein Zentimeter zum Parken zu finden. Also nur ein B-Panorama von etwas weiter down the road.
Hundseck, auch nur knapp 500 m
Verlassene Hotels scheinen so ein Schwarzwald-Ding zu sein
Auf einem Schild wurde das Betreten natürlich strengstens untersagt, aber gleichzeitig ein Kontakt für Besichtigungen angeboten. Lost Place als Geschäftsmodell?
Hier geht gar nichts mehr, die Lifte wurde ja erst vor kurzem und sehr gründlich abgetragen
Schade, sah ganz interessant aus
Was war hier los?
Kurz am Mehliskopf gehalten, hier kann man zumindest im oberen Teil Schwung holen
Zum Abschluss der Tour bot sich natürlich noch das LSAP in Sand an, wenn der Antrieb schon so offensichtlich an der Kreuzung steht. Sicher schon überdokumentiert, aber für mich halt das erste Mal.
Die ersten paar Meter sieht es noch ganz gut aus
Dann verschwindet das Seil plötzlich in den Bäumen. Hier bemerkte ich, dass mir jemand folgte bzw. ich beobachtet wurde. Die Person hielt sich hinter einem Baum auf und überquerte die Wiese, als ich in den Wald kam.
Eine Reihe Bäume direkt auf der ehem. Trasse, das Seil verläuft mittendurch
Es sah so aus, als würde die Hütte noch genutzt
Meine „Begleitung“ positionierte sich etwas oberhalb auf der ehem. Abfahrt und beobachtete mich von dort. Halloween war doch gestern!?
Die Person steht rechts oben neben dem dünnen Baum, ist hier allerdings kaum zu sehen. Als ich mich auf den Rückweg mache, versteckt sie sich zwischen den Tannen. Als ich fast wieder an der Bergstation bin, kommt sie raus, quert die Piste in einem kurzen Sprint und verschwindet Richtung Talstation im Wald.
Und noch der Antrieb an der Kreuzung, am Unterbau ist eine kleine Tür mit zwei relativ neuen Schlössern gesichert - warum auch immer
In einer nebligen Nacht wäre das sicher ein Highlight. Auch hier wird an der Tür auf einem Zettel um „Urban Explorer“ geworben.
War jedenfalls ein interessanter Tag. Über die A5 ging es dann zurück. Tolle historische Bilder finden sich in den diversen Threads von Harzwinter.