Fr, 6.3.2015 - Tag 7, Hazarbaba, km 5.250 (∆ 965 km)(Zum dritten Mal in Folge: sorry für die vielen Fotos, wieder ein Highlight-Tag gewesen ;) Ich hab auch wieder extra viel Fotos von der Fahrt dringelassen.)Heute Nacht fuhren wir ja - wie bereites gesagt - durch. Nach Saklikent schlief Trinc etwas (er kann echt bei jedem Lärm und jeder Straße schlafen), nach Side übernahm Trinc das Steuer, bei Kayseri war ich dran, danach nochmal Trinc. Leider hatte das nicht so geklappt, wie gehofft, ich bin das Beim-Autofahren-Schlafen leider nicht (mehr) gewohnt, so dass ich - auch aufgrund der unruhigen Straßenverhältnisse - nicht das Gefühl hatte, irgendwann überhaupt mal geschlafen zu haben. Bissl ausgeruhter war ich zwar hin und wieder, blieb aber den Tag über eher müde und übernächtigt. Die eventuell angedachte Nachtfahrt übermorgen lassen wir somit sausen - lieber ins Hotel, und wenn's nur 5 Stunden sind...
Wie schon in z.B. Serbien wird auch in den meisten Türkischen Orten mit Kohle geheizt, was einen "nostalgischen" Durft verbreitet - auf Dauer dann aber auch zu Hustreiz führt. Das Tanken war während der Nachtfahrt - wie auch in den Folgetagen kein Problem, es gab immer ausreichend Tankstellen, die auch nachts geöffnet hatten. Das Tanken in der Türkei ist mit Bedienung, vor dem Tanken muss das Personal das Kennzeichen des Autos eingeben! Die meisten Tankstellen haben auch kleine Shops, wo wir uns mit Wasser und kleineren Naschereien eindeckten.
Mittlerweile befinden wir uns im kurdischen Teil der Türkei - oder dem türkischen Teil Kurdistans, wie man will.
Deutsches, auswärtiges Amt hat geschrieben:
In den Provinzen Hatay, Kilis, Gaziantep, Sanliurfa, Diyarbakir, Mardin, Batman, Bitlis, Bingöl, Siirt, Mus, Tunceli, Sirnak, Hakkari und Van besteht ein erhöhtes Risiko für Reisende.
Deutsches, auswärtiges Amt hat geschrieben:
Bei Reisen in den Südosten des Landes ist mit starken Behinderungen aufgrund von Straßenkontrollen und Militärbewegungen zu rechnen.
Deutsches, auswärtiges Amt hat geschrieben:
Es wird jedoch weiterhin bei Reisen in den Südosten des Landes zu größter Vorsicht geraten. Von Überlandfahrten sollte dort nach Möglichkeit abgesehen werden.
Österreichisches Außenministerium hat geschrieben:
Fahrten nach Einbruch der Dunkelheit, auch auf größeren Verbindungsstraßen, sind mit erhöhten Gefahren verbunden und sollten vermieden werden.
Österreichisches Außenministerium hat geschrieben:
In den Provinzen Kilis, Diyarbakir, Mardin, Batman, Bitlis, Bingöl, Siirt, Tunceli, Şırnak, Hakkari und Van besteht grundsätzlich ein hohes Sicherheitsrisiko für Reisende. Von Reisen in diese Provinzen wird sowohl wegen innenpolitischer Spannungen als auch aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen in den Nachbarstaaten Irak und Syrien dringend abgeraten.
Naja, ganz ehrlich, ernst genommen hab ich das schon bei den Reisevorbereitungen nicht. Vor Nachtfahrten warnt man in fast jedem zweiten Land Europas - und schließlich dürfte die Türkei doch wohl bei weitem nicht so unsicher sein wie ein Besuch im Irak, Syrien, Iran, Pakistan, und selbst dort wird man nicht gleich entführt oder erschossen. Klar, die Warnungen für die syrische und irakische Grenze haben wir ernst genommen, daher fuhren wir ja auch nicht die südliche Route, unser südlichster Punkt war Diyarbakir, knapp 100 km von der syrischen Grenze entfernt. Aber den Vansee auslassen kam gar nicht in Frage. Und in einer Zeit, wo man in Deutschland/Österreich bereits bei 5cm Neuschneevorhersage eine Wetterwarnung ausspricht, darf man wohl auch nicht alles so ernst sehen.
Jedenfalls, was erwartet man bei solchen Warnmeldungen? Heruntergekommene, zerbombte Gegenden, unfreundliche, unzvilisierte, reservierte Menschen mit MGs am Straßenrand, Schotterstraßen und Lehmhäuser, bedrückende, düstere Stimmung!? Ach, Blödsinn! Genau in diesen Regionen kamen uns die Menschen noch freundlicher vor, Dörfer und Städte waren ebenso sauber und vielerorts neu, die Autofahrer auch nicht krasser wie im Rest des Landes etc. - alles in allem fanden wir das wesentlich weniger düster als später so manche Gegend im Nordosten der Türkei!
Worauf mich Trinc im Laufe des Nachmittags aufmerksam gemacht hatte, dass wir uns im Zweistromland von Euphrat und Tigris befinden. Dass diese beiden Flüsse in der Türkei entspringen, hatte ich jedenfalls nicht auf dem Schirm. Dass das Skigebiet Hazarbaba, das wir heute besuchen wollten, samt des Hazar-Sees genau am Tigris liegt, hatte aber vmtl. auch er nicht gewusst.
Gegen ca. 10:30 Uhr kamen wir im Skigebiet oberhalb von Sivrice an. Klar, es war nur ein SL, aber der interessanteste weit und breit, zudem war dies eines der wenigen Skigebiete, die auf der nationalen Schneewebsite mit den aktuellen Schneehöhen gelistet wurde - ich ging also fest davon aus, dass der Lift heute am Freitag in Betrieb sein müsse (zudem ich auch vom Skigebiet am Vansee eine Rückmeldung erhielt, dass man täglich offen sei).
Nun, oben angekommen, der SL lief nicht, es war auch niemand da, man sah keine Spuren, keine Pisten, es machte einen geschlossenen Eindruck. Es gab zwar eine Telefonnummer an einer der Türen für irgendwas, konnten uns aber nicht vorstellen, wir wir hier auf türkisch unser Anliegen kundtun und die Antwort hätten verstehen sollen. Wir blieben etwas oben, fotografierten, checkten die Fahrzeit zum nächsten SL (von dem wir ebenfalls nicht wussten, ob er liefe) und fuhren wieder runter.
Gleich an der ersten Kurve kam uns dann ein Auto entgegen, 3-4 junge Männer aus Elazig, die ebenfalls hätten skifahren wollen (aber zumindest der eine war noch nie da) und dann annahmen, dass der Lift wohl nur am WE in Betrieb sei. Auch sie kehrten wieder um und fuhren runter, ich lies sie vorbeifahren (weil ich die Cam mal wieder im Rucksack und nicht vorne am Schoß hatte)
G) Hazarbaba (Elazig)
-> und Fahrt nach Tatvan (bei H)
(Fotos anklicken zum Vergrößern)
^ D300 vor Darende
^ D300 vor Darende
^ D300 vor Darende
^ Darende
^ D300 nach Darende
^ D300 Darende-Malatya
^ D300 Darende-Malatya
^ D300 Darende-Malatya
^ D300 Darende-Malatya
^ D300 bei Malatya
Wenn gerade nichts los ist, kann's schon mal vorkommen, dass man in einer 3. Spur, also im Mittelstreifen, überholt ;)
^ D300 Malatya-Elazig
^ D300 Malatya-Elazig
^ Karakaya Baraji; der bei uns unter dem Namen Euphrat bekannte Fluss wird mehrfach gestaut; weiter südlich ist es dann der Atatürk Stausee, der ca. 1,5x größer als der Bodensee ist.
^ D300, Brücke über den Euphrat / Karakaya Baraji; es werden hier neue Straßentunnel gebaut
^ Fjord-Feeling am Euphrat / Karakaya Baraji ;)
^ Fjord-Feeling am Euphrat / Karakaya Baraji, in Richtung Atatürk Stausee
^ D300 Euphrat / Karakaya Baraji
^ D300 vor Elazig, eine Fata Morgana (die Straße da vorne war trocken)
^ D300 vor Elazig
^ D300 vor Elazig
^ D300 / Elazig,diese Umgehungsstraße kannte mein Navi noch nicht - daher schöne Zeitersparnis
^ D300 / Elazig
^ D885 Elazig-Sivrice
^ D885 Elazig-Sivrice
^ Sivrice
^ Auffahrt ins Skigebiet Hazarbaba
^ Auffahrt ins Skigebiet; die Häuser links der Bildmitte haben nichts mit dem Skigebiet zu tun, sondern weiter oben rechts ist das Haus am Parkplatz des SL.
^ Der SL in fast kompletter Länge, leider nicht in Betrieb
^ SL und linksseitiges Gelände. Keine Pisten, keine Spuren, kein Betrieb.
^ SL Hazarbaba und mein Qubo
^ Hazar Gölü (Hazarsee), durch diesen See fließt (etwas holprig ausgedrückt) ein weiterer uns bekannter Fluss: Der Tigris
^ Hazar Gölü (IR)
Trinc hatte seinen UV-(pass)-Filter dabei, so machte ich noch ein paar Testfotos mit den verschiedenen Filtern ...
^ Hazar Gölü (IR, Tiffen Blau)
^ Hazar Gölü (UV)
^ Hazar Gölü (Flaschfarb-IR)
^ Sivrice und Hazar Gölü
^ Sivrice und Hazar Gölü (UV)
^ Tal-Pano (Falschfarb-IR)
^ Zufahrtsstraße mit Sivrice und HazarSee