A foggy Day
Helmut „magic feet“ Conway, Sänger und Tänzer.........Fred Astaire
Gerrit Myers, Sänger und Tänzer.............................Gene Kelly
Sabina LaFayette, Sängerin und Tänzerin...................Ginger Rogers
Moritztown, berühmt für seine Musiktheater und glamorösen Nachtclubs zieht Künstler aus dem ganzen Land an, und so sind auch Helmut „magic feet“ Conway, Sabina LaFayette und Gerrit Myers in dieser Stadt gelandet und träumen den Traum vom großen Erfolg. Doch der Weg dahin ist steinig. Sie studieren gemeinsam eine neue Choreographie ein, "Valse d´Arlas" nennen sie ihre Tanzshow, doch der Erfolg bleibt aus. Ein neues Sujet muss her, "Tango Lagalb" heißt die rassige Revue, doch auch hier gelingt der Durchbruch nicht, im Gegenteil, es kommt zu Meinungsverschiedenheiten und so trennen sich die Wege der Protagonisten sogar phasenweise und ein Happy End scheint in weite Ferne gerückt.
Doch noch einen Anlauf nehmen die drei jungen Tänzer, und die Choreographie "Sunrise Morteratsch" führt nun endlich zum Ziel. In wunderschöner Kulisse wird auf der Bühne die Illusion eines Sonnenaufgangs an einem nebeligen Tag simuliert und die Protagonisten tanzen in berührenden Figuren ans Licht und zum Erfolg.
Seichter Revuefilm in klassischem Stil, vor allem im dritten Akt durchaus ästhetische Choreographie
Sonntag, 1. März 2009 - Nebel und SonneEtwas ernüchtert sind wir am Morgen, der wolkenlose Himmel von gestern ist leider Geschichte, tiefe Wolken und Nebel verbergen teilweise den Blick auf die umliegenden Berge. Doch einen echten freerider kann das nicht aufhalten, und so stehen wir bald an der Kasse der Diavolezzabahn und lösen die Tickets. Nachdem Helmut und ich das Val d´Arlas vor 3 Jahren schon mehrmals befahren haben, sollten wir dort auf keine Orientierungsprobleme treffen, und so queren wir bald von der Bergstation des Sessellifts hinüber in die kleine Scharte am Beginn der Abfahrt.
Doch über den weiteren Verlauf des Vormittags sollte man besser den Mantel des Schweigens hüllen, gelinde gesagt, waren die Bedingungen so schlecht, dass es bis auf das Bild aus der Scharte überhaupt keine Photos vom Val d´Arlas gibt.
Schon oben ist die Sicht durch diffuses Licht stark eingeschränkt, und eine höchst eigenartig aufgebaute Schneedecke mit Wechsel aus Bruchharsch und Preßschnee führt (zumindestens meinerseits) zu einer ziemlich uneleganten Schitechnik, wir sind jedenfalls froh, dass uns dabei weder jemand beobachtet noch photographiert hat. Letzteres wäre dann im unteren Bereich des Tals auch gar nicht mehr möglich, denn dichter Nebel verschluckt uns und nur das Bewußtsein, dass in diesem Bereich keine unliebsamen tektonischen Überraschungen zu erwarten sind, macht halbwegs normales Schifahren überhaupt möglich. Wir queren schließlich hinüber zur Lagalb Bahn und machen dort einige Fahrten, auch hier ist die Sicht mäßig, aber der Schnee auf den Pisten ist gut, Schifahrer sind nur wenige unterwegs und so vertreiben wir uns die Zeit mit Power-Carven, wobei wir und fallweise trennen und dann die verschiedenen Pistenvarianten fast für uns alleine haben. Früher gab es Zeiten, zu denen angeblich Platzkarten an Diavolezza- und Lagalb-Bahn ausgegeben wurden und sich die Leute die Wartezeit auf mittlerweile längst abgebauten Talliften vertrieben, nun fahren die beiden Aufstiegshilfen oft nur für eine Handvoll Schifahrer, kein Wunder, dass dieser Sektor zum Problemkind im Schiverbund geworden ist.
Später werden wir noch erfahren, dass das Projekt der Schigebietserweiterung im Diavolezza-Lagalb-Sektor angeblich endgültig gestorben ist und die Lagalb Bahn eventuell überhaupt aufgegeben werden soll. Das Auftauen des Permafrostbodens unter der Bergstation verursacht offenbar große statische Probleme. Nach dem Abbau der Bahn soll er Nationalpark auf den Piz Lagalb erweitert werden, als Gegengeschäft würde der Bau einer Seilbahn im Bereich der Hahnenseeabfahrt von St. Moritz-Bad aus den Zusammenschluss Corviglia-Corvatsch ermöglichen.
Am frühen Nachmittag bessert sich das Wetter jedoch und endlich können wir auch wieder die Sonne hinter den Wolken erahnen. Zwar verschwindet der Hochnebel nicht wirklich, aber die Sicht ist zufrieden stellend und so schaffen wir es endlich erstmals, die berühmte Morteratsch-Gletscherabfahrt zu machen. Von der Diavolezza-Bergstation geht es zunächst über eine etwas vereiste Buckelpiste nach Süden hinunter und dann auf dem Gletscher auf einer flachen, ausgesteckten und teilweise planierten Abfahrt in großartiger Kulisse hinunter nach Morteratsch.
Schitechnisch anspruchslos, aber landschaftlich höchst lohnend, ein bißchen wie ein kleines valle blanche. Sollte man auf jeden Fall einmal gemacht haben!
Hier befinden wir uns im obersten Bereich, es ist ziemlich hart und verbuckelt. Im Hintergrund der Piz Palü.
Doch bald erreichen wir den Gletscher im Talboden
In grandioser Landschaft zieht die flache Piste dahin, Warnschilder weisen auf Spaltengefahr beim Verlassen der markierten Route hin.
weitere Eindrücke der Abfahrt:
An der Moräne links erkennt man den Gletscherstand in besseren Zeiten des 19. Jahrhunderts, wir blicken zum Talausgang, wo sich Hotel und Bahnstation Morteratsch befinden.
Ab dem Gletscherende fährt man dann auf einem Wanderweg bzw. einer Loipe hinaus zu Bahn und Straße, hier haben wir den Eindruck, dass wesentlich mehr Spaziergänger unterwegs sind als Schifahrer oben auf der Diavolezza.
Nun wird es Zeit, unser eigentliches Quartier für die kommenden Tage zu beziehen, das Hospiz am Berninapaß. Hier gibt es zu moderaten Preisen durchaus ansprechende Zimmer und vor allem gutes und reichliches Essen. Gratis dazu bekommt man die ganz spezielle Atmosphäre eines Einkehrgasthofs direkt am Alpenhauptkamm, der neben touristischen Zwecken auch einen wichtigen infrastrukturellen Beitrag für die Betreuung der Paßstraße erfüllt. Die beiden Wirte Kurt Forler und Emanuele Fumasoni sind höchst kooperativ (u.a. beim Herstellen des etwas bockigen wireless LAN zum Internetzugang, es ist auch problemlos möglich, einzelne Punkte des Halbpension-Menüs gegen andere Speisen der Karte zu tauschen) und wir können dieses Haus als Stützpunkt für einige Tage Oberengadin nur wärmstens empfehlen.
Besonders spektakulär ist die Stimmung da oben natürlich in einem Winter mit so viel Schnee wie heuer, hier ist man gerade damit beschäftigt, eine Schneise in die Schneemauer gegenüber des Hospizes zu fräsen, um dann später "überflüssigen" Schnee auf den dahinter liegenden Abhang kippen zu können. Wie man sieht, ist "schweres Gerät" nötig.
Um die Dimensionen des Baggers bzw. der Schneemassen zu illustrieren marschieren Sabine und Helmut durch die Schneise.
Nach durchaus vorhandenem vormittäglichen Frust war dann die Morteratsch-Abfahrt trotz des vorhandenen Hochnebels sicher ein Highlight, zumal es ja unsere erste Befahrung dieser Route war. Auch das nette Quartier mit dem köstlichen Essen trägt zur weiteren Aufhellung unserer Stimmung bei und so sitzen wir schließlich satt und zufrieden in der Gaststube und brüten über Gebietskarten und Schiführern, um das Programm der nächsten Tage zu planen.