la ultima strada
Zampano Geribaldo, Schaustelleri........................Anthony Quinn
Gelsabina, seine Frau..........................................Guiletta Masina
Helmatto, Seiltänzer............................................Richard Basehart
Zampano Geribaldo ist Schausteller und fährt mit seiner Frau Gelsabina immer die gleichen Strecken, um auf immer den gleichen Jahrmärkten seine Kraft-Kunststücke zur Schau zu stellen. In der weit gestreuten Ortschaft Interrete treffen sie auf Helmatto, der die Kunst der Equilibristik beherrscht und durch Balanceakte auf zwei langen Brettern seinen Lebensunterhalt verdient.
Beide verfallen dem Charme Helmattos und folgen ihm in für sie bis dahin unbekannte Gefilde, entdecken neue Berge und Täler, singen tonale und atonale Weisen und beenden ihre Reise schließlich am Wallfahrtsort unserer Frau auf dem Acker.
Ursprüngliche und wegen der eigentlich fehlenden Handlung nie gespielte Version von Fellinis Klassiker “La Strada“
Sonntag, 8. März 2009, Tonale – Pejo – Madonna Wieder blauer Himmel, aber angesichts der sich überschlagenden Ereignisse des letzten Tages haben wir gestern am Abend nicht mehr in der Schischule vorbeigeschaut, daher wird es heute nichts mit der Befahrung des Pisgana Gletschers, aber Aufregung hatten wir ja gestern genug und man muss sich ja auch etwas für die Zukunft aufheben.
Wieder lassen wir unser Auto am Parkplatz der Paradisobahn stehen, heute wollen wir endlich die Südhänge des Schigebiets anschauen (genau gesagt ist es eher der Autor dieser Zeilen, der sich das in den Kopf gesetzt hat, Sabine und Helmut sind eher skeptisch.
Allerdings beginnen wir den Tag trotzdem mit einer Auffahrt zur Paradisoscharte und genießen zunächst einmal den Blick auf die beiden Sesselbahnen Nigritella und Bleis.

Der Schitourenevent dauert offenbar noch an.

Wir fahren aber wieder ins Tal und genießen den Überblick über die Paßhöhe.


Wir queren die Straße und mit der Nigritella-Bahn geht es hinauf in die Sonne, hier deren Bergstation, im Hintergrund der Pisgana-Gletscher, der ja in den 70-er Jahren mit Seilbahnen und Liften erschlossen hätte werden sollen.

Zoom zum Gletscher

Hier nun die Geländekammer, durch die die Bleis-Bahn läuft.

Und von oben gesehen.

Blick hinüber zum Presenagletscher

In weitem Bogen verläuft die Bleis-Piste, wir versuchen ein paar Schwünge abseits direkt unter der Bahn, doch Bruchharsch scheucht uns bald wieder zurück auf die Piste.

Einfach nett, Blau und Weiß!


Die „Hintenrum“ Abfahrt „Alpino“ bietet wieder attraktive Ausblicke zum Pisgana-Gletscher.


Viel Schnee und viel Platz


Die Piste führt wieder hinunter zur Talstation der Nigritellabahn, die wir für eine neuerliche Bergfahrt nutzen, um so die Südhänge hinüber zur Valbiolo-Bahn zu kreuzen.

Doch da beginnt der Streß, es ist Sonntag, und offenbar haben nun unzählige Italiener die Gelegenheit ergriffen, bei Sonnenschein auf den leichten Südhängen herumzurutschen, dazwischen sind einige Passagen für Schikurs-Rennen abgesperrt, und an der Talstation der Valbiolo-Bahn sieht es dann so aus:

Naja, jetzt sind wir schon, da, also fahren wir auch rauf.
Blick zurück zum Gletscher.

Und hier die „Tonale-Occidentale“-Bahn, mit der es weitergeht.

Blick zur Contrabbandieri-Bahn

Auf der „Tonale-Occidentale“ Piste, jedenfalls sind uns hier irgendwie zu viele humane Störfaktoren unterwegs.

Auf der sehr blauen Valbiolo-Piste verstärkt sich dieser Eindruck.

Uns reicht es jedenfalls! Hier ist es eindeutig zu voll. Was tun? In weiser Voraussicht haben wir ja vorgestern einen Liftpass gekauft, der auch im gesamten Val di Sole gilt, warum also nicht einfach ins Auto und hinüber nach Pejo?
Helmut und Sabinen sind angesichts des Trubels leicht zu überzeugen, und so sitzen wir bald in der 6 EUB Pejo-Tarlanta, die ja schon vor Jahren eine hübsche 2EUB ersetzt hat.
Oben bin ich allerdings etwas überrascht, denn die zuvor im Internet gefundenen Panoramakarten entsprechend nicht mehr der Realität.
Von der Bergstation der EUB geht es nach rechts weiter, hier passiert man zunächst die Talstation der kurzen 3-er Sesselbahn Stavelin.

Noch weiter rechts ist dann die Talstation der 4-er Sesselbahn Doss dei Gembri. (Auch heute ist es mir nicht geglückt, eine aktuelle Panoramakarte mit diesen beiden Bahnen im Netz zu finden).

Von deren Bergstation sieht man gut in die hintere Geländekammer, in der vor Jahren eine weiterführende Sesselbahn von einer Lawine zerstört wurde.

Wäre ja durchaus leckeres Gelände, wenn das Funifor mal fertig ist.

Weitere Impressionen.


Bergstation der Doss dei Gembri Bahn.

Leider ist in oder vor der Hütte kein Platz zum Mittagessen zu finden.

Also bummeln wir die Abfahrt hinunter.

Das sieht aber nett aus.

Es handelt sich um die Bergstation des Schleppers „Biancaneve“, dessen Talstation wir hier erreichen.

Nur für Experten, aber die dürfen dann die Piste nicht verlassen.

Immerhin noch ein Stück vom alten Pejo.

Durchaus nicht unsteil.



In der Ferne zeichnet sich der Passo Grosté in Madonna ab, sieht eigentlich auch recht nett aus heute.

Diese Italiener!

In der Hütte an der Bergstation der EUB finden wir in einem Extrazimmer immerhin einen Tisch, den Hinweis der Kellnerin, hier könnten wir nichts von der Selbstbedienung holen sondern müssten a la carte bestellen, nehmen wir – hungrig und durstig – gerne zur Kenntnis und genießen ein durchaus leckeres Mittagessen. Dann geht es über die Talabfahrt hinunter und hier kann man einen entfernten Blick auf die in Bau befindliche Bergstation des Funifors werfen.


Unten passieren wir noch die DSB Saroden und beschließen, dass die Besichtigung von Pejo eigentlich abgeschlossen aber vom Tag noch einiges übrig ist. Der Passo Grosté hat ja aus der Ferne wirklich recht nett ausgesehen, also sitzen wir bald wieder im Auto und nach kurzer Parkplatzsuche – dankenswerter Weise verlassen die ersten Schifahrer ja den Ort schon wieder – sitzen wir in der EUB Grosté-Express.

Hübsch zugeschneite Lawinenverbauten unter dem Rododendro-Express.


Der Grosté-Express in höchst fotogener Umgebung.


Wir haben für heute jeglichen sportlichen Ehrgeiz aufgegeben und genießen einfach nur das Panorama.






Rifugio Graffer

Blick vom Passo Grosté

Nach Nordosten mit viel Schnee auch in den Tälern.





Werbeplakat aus den 60-er Jahren? Der Helm passt nicht!


Diese Brenta-Gruppe hat schon was!







Zu viel Neuschnee darf hier nicht liegen, sonst muss man wohl auch bergab anschieben....

Langsam und entspannt cruisen wir hinüber zur Boch-Sesselbahn und mit dieser geht es hinauf zum Start unserer letzten Abfahrt, der Spinale Diretta.
Bei prachtvollem Wetter geht somit die „Prison & Jail“ Tour 2009 zu Ende.
Wenn ich mich an die Schiurlaube früherer Jahre zurückerinnere, so haben wir damals stets eine ganze Woche in einem komfortablen Hotel möglichst an der Piste eines Schigebiets gebucht und sind dann die ganze Zeit in diesem Gebiet geblieben, egal, wie Wetter oder Schneeverhältnisse sich zeigten. In den letzten Jahren jedoch wurden die Entscheidungen immer kurzfristiger, aktuelle Wetter- und Schneeverhältnisse lenken unsere Route durch die Alpen, Quartiere werden erst wenige Tage vorher oder gleich vor Ort organisiert. Bekannte von uns meinen, die Reihenfolge wäre falsch, denn eigentlich sollte man in „jungen Jahren“ anstrengende Road-Trips absolvieren und in gesetzterem Alter lieber in Wellness-Hotels mit Müslibuffet am Morgen und 5-Gang-Menü am Abend logieren. Doch ich möchte diese Art von Winterreise nicht mehr missen, und auch in der nächsten Saison werden wir uns mit noch völlig unbekanntem Ziel in Bewegung setzen.
Wie immer, wenn ich unterwegs bin, habe ich das Gefühl, dass der Beginn der Reise, unsere Flucht aus dem lawinengefährlichen Salzkammergut, schon ewig her ist, dann die Tage am Berninapass, mit wechselndem Wetter und wechselnden Bedingungen, unsere persönlichen Erstbefahrungen des Morteratsch-Gletschers und der Abfahrt nach Alp Rösa, schließlich die Sperre der Passstraße, unsere Fahrt nach Süden, der Powder-Tag an der Paradiso-Tag, der Höhepunkt der Tour mit der Variante ins Val Presena zum eingeschneiten Tunnel und der Ausflug auf den Gendarmerieposten von Tonale und schließlich heute der (bis auf die Südhänge am Tonale) gemütliche Bummel durch das Gebiet von Pejo und der Hänge am Passo Grosté.
Viel Neues haben wir gesehen, einiges erlebt, das wir noch lange in Erinnerung behalten werden.