Registriert: So, 18.12.2005, 19:12 Beiträge: 8031 Wohnort: Nicht mehr im Forum
Danke für die Zusatzinfos. Die Abfahrtszeiten in Les Cases und das Umsteigen in Montreux (?) dürften diese Routenvariante dann doch eher uninteressant machen, außer man nimmt wirklich Les Avants mit und hat sein Auto am Bahnhof in Montreux parken...
Les Avants hört sich auch nicht übel an - und hat genau so einen unverständlichen Plan wie Rochers-de-Naye und Les-Pleiades... demnach wäre der SL komplett wo anders als die Bergstation der SSB und irgendwo am Hang gibt's zwei blaue Abfahrten, die ohne Lifte bedient werden ... wobei der Rückseitenlift eher den Anschein macht, von der Straße richtung Orgevaux bedient zu werden als von der SSB ... warst du da schon mal?
Das du immernoch die Routen nach Pistenplänen organisierst? Pffff Das die mehr als gelogen sind solltest du langsam wissen nicht?? Hier die Topografische Karte:
Darauf ist zu erkennen, dass sich die Bergstation Skilift maximal 100m und ca 15 HM. oberhalb der Bergstation Standseilbahn befindet.
Oldtimer Standseilbahn Rot Lackierte Wagen aus Holz. BJ 1910.
Kleiner Nachtrag. Die Zahnradbahnstrecke Glion-Tochers de Naye wurde 1938 elektifiziert. Aus dieser Zeit stammen die Triebwagen Deh 2/4
Mit ihrem modern anmutenden Design würde man kaum denken, dass die Fahrzeuge aus den Ende 30ern stammen.
Damit ging am Rochers de Naye das Dampfzeitalter zu Ende. Die Lokomotive Lok Nr. 4 wurde 1941 an Monte-Generosa-Bahn im Tessin verkauft. 1962 kam sie zur Brienz Rothorn Bahn. Das war aber noch nicht das Ende der Dampfära am Rochers de Naye. 1992 wagte man ein Comeback. Zusammen mit der Österreichischen Schafbergbahn und der Brienz Rothorn Bahn bestellte man bei SLM eine Neubau Dampflok H 2/3 mit Ölbefeuerung. Am Rochers de Naye konnte sich aber die Dampflok nie durchsetzten. Daher wurde sie 2005 an die praktisch zeitgleich gebaute Brienz Rothorn Bahn Abgetreten und ist dort als Nummer 16 in Betrieb. Die Neubaudampfloks waren Massgebliche Entwicklungsschritte der SLM Winterthur zum "Modern Steam" Heute wird das ganze von der Dampflokomotiv- und Maschinenfabrik DLM AG Winterthur weiterentwickelt und angewendet. Zum Beispiel die komplettmodernisierung der Reko Dampfloks Baureihe 52 aus der ehem. DDR. Grösster Vorteil der Loks ist die Tatsache, dass sie weitaus bessere Abgaswerte haben als gleichstarke Dieselloks. Vor allem die Niederlande ist daran interessiert.
Registriert: So, 18.12.2005, 19:12 Beiträge: 8031 Wohnort: Nicht mehr im Forum
Der 3-Sat-Beitrag ist aber auch schon ziemlich betagt (2001) - ob das noch alles so aktuell ist, wie es dort beschrieben wird? Bisher hab ich von einer Renaissance der Dampflok noch nichts mitgekriegt :)
Am 17.2.2010 werde ich bei entsprechender Schneelage (Talabfahrt bis Haut de Caux möglich) dieses Skigebiet besuchen - sofern niemand hier aus dem Forum etwas dagegen hat. *kaumabwartenkann*
_________________ Chasseral - "Les derniers vestiges ont disparu - la fin d'un rêve"
Ich find den Bericht auch einfach nur genial! Sorry, komme erst jetzt langsam dazu, wenigstens ein paar Berichte nachzuarbeiten... Deine Bilder sind immer eine Klasse für sich, man erkennt quasi den Photographen in ihrem Stil. Aber auch sonst grandiose Reportage und einfach ein cooles Schigebiet!
_________________ ... the echo of a distant time ...
Wartezeiten: 1h um auf den nächsten Zug zu warten sonst nichts.
Wertung: von (Teufelchen)
Lange lange war dieser Ausflug geplant, immer wieder aufgeschoben und vertagt um die Besten Verhältnisse abzupassen. Am Samstag war es so weit.
Der frühe Vogel fängt den Wurm. Ich wollte als erster auf den Rochens de Naye und da musste ich früh weg denn die Anfahrt dauerte 4h. Über Basel, Delemont, Moutier, Grenchen, Neuenburg, Lausanne, ging es nach Montreux.
Die Zahnradbahn Chemin de fer Montreux–Glion wurde 1909 eröffnet und verbindet Montreux mit dem 200m höher liegenden Glion. Hier kaufe ich mir einen Skipass. In unüblich Form erhalte ich eine SBB Stempelkarte die ich vor dem Betreten des Zuges am Entwerter abstempeln muss. Die Ski kommen vorne in den Vorsetzwage. Rumpelnd holpert der Triebwagen vom Typ Beh 4/8 der 96-CRW über den Bahnhof in den ersten Tunnel. Mit lautem Brummen macht das Zahnrad genügsam seine Arbeit. Der Triebwagen schlängelt sich zwischen Reihenhäusern und Kirchen am Hang entlang hoch bis nach Glion.
Nach 2,8 Kilometer Glion ist erreicht, der Ausgangspunkt der 1892 eröffneten Chemin de fer Glion–Rochers-de-Naye. Ursprünglich eine Dampfzahnradbahn 1938 elektrifiziert. Vor 1909 diente die 1883 erbaute Standseilbahn Territet–Glion von Bucher-Durrer als Zubringer zur Zahnradbahn. die Standseilbahn existiert in modernisierter Form noch heute. Die elektrifizierte der immer schon elektrischen MG übergaben ihre Fracht nahtlos an die Dampfloks. Heute verkehren die, wie zu sehen ist, gut besetzten Triebwagen durchgehend.
Immer weiter und Höhe schraubt sich die CRW durch den Nebel. Bei Caux wird die Wolkendecke durchbrochen. Die Häuser weichen den Nadelbäumen und bald muss der Zug immer wieder in Lawinengalerien und Schneetunnels verschwinden. Nach der Haltestelle Jaman folgt der Zug ausgesetzt dem Bergrücken um kurz nach der Station Perche im Tunnel zu verschwinden.
Die letzten Meter zum Gipfel folgt der Zug in einer langen Linkskurve der Nordflanke des Combe de Naye. Das Ziel ist in Sichtweite. langsam rollt der Zug an das Ziel heran. Plötzlich ein Knall Schnellbremsung und der Zug steht. MERDE!!! MEDRE!!! Hört man den Lokführer fluchen. Ein Blick aus dem Fenster lässt das Missgeschick erahnen.
Der Vorsetzwagen für die Ski ist auf der Weiche entgleist.
Der Lokführer forderte alle auf den Wagen zu verlassen und die Ski vom Vorsetzwagen zu nehmen. Gesagt getan. Deutlich leichter als vorher konnte man einen Versuchwagen.
Freiwillige waren schnell gefunden und so wurde der Wagen kurzerhand wieder Manuell aufgegleist. Der Zug konnte den Rest des Weges zum Gipfel doch noch antreten.
Triebwagen Beh 4/8 der Firma Siemens Albis und SLM. Steht nach kleinem Missgeschick wieder zur Abfahrt bereit.
Der Rochers de Naye nach 10.5km, 1600 Höhenmeter und einer Stunde abenteuerlicher Fahrt ist er nun erreicht.
Hier in geschützter Kessellage befindet sich ein kleines Skigebiet mit 2 Liften. Einem kurzen Uralten Bügellift und einem neueren Poma Stangenskilift.
1960 von Gerhard Müller Dietlikon gebauter Bügellift 330m lang wunderschöne Portalmasten noch nicht Feuerverzinkt sondern grün lackiert.
Der Gipfel der Rochers de Naye. Er ist von Westen her der erste 2000er und daher voll dem Wetter ausgesetzt. Hier oben herrschen immer andere Bedingungen als an der Goldküste von Montreux.
Panorama Richtung Osten über die Waadtländer und Berner Alpen mit grandioser Rundsicht.
Da die Platzverhältnisse Eng sind und die klimatischen Bedingungen extrem hat man der Anstehbereich des Skilift Rochers de Naye in diesen Tunnel verlegt.
Unser Zug fährt wieder ins Tal. Da die Bahn nur all Stunde fährt hat man hier oben morgens sicher alles für sich alleine denn ein Zug fasst nur 96 Personen. Echte Qualität auf den schönen Pisten. Vor allem der Kessel am Gipfel ist extrem schön wenn auch kurz.
Berghaus Rochers de Naye Meterhoch mit Schneeverwehungen zugeschneit. Wunderschöner Bau aus dem Vorvorherigen Jahrhundert mit grosszügiger Bahnhofshalle im Keller.
Jede Stunde folgen weitere Skifahrer doch auch viele fahren wieder mit der Bahn eine Station ins Tal.
Der schön breite Gipfelhang mit seiner Kessellage lässt eine schön weite Piste zu.
Ein weiterer Zug zum Gipfel. Die Zahnradbahn besitzt 800mm Spurweite System Abt Zahnstangen und 900V Gleichspannung.
Hier die Engste Stelle. Es treffen die beiden Skilifte wie auch die 96-CRW aufeinander.
Talstation anno 1960 schön restauriert und grün gestrichener Motorturm.
Stufenschalter zum Schalten der Anfahrwiderstände.
Fast 50 Jährig und noch kein bisschen Leiser der Typische Müller Antrieb.
Länger und im oberen Teil gedoppelt der Skilift Combe de Naye von Poma wie man sehen kann.
Wunderschön in diesem Hochtal trassiert nur leider etwas flach. Es gibt 3 Pistenvarianten zu diesem Lift. Irgendwie ist dieses Abgeschiedene Hochgebirgsfeeling einfach cool. Man kommt hier nur hoch wenn man sich 1h Abenteuerliche Zahnradbahnfahrt gönnt.
Unüblicher Pomalift mit Abspannung im Tal da es hier keinen Strom für den Antrieb gab. Eingekuppelt wird nach Stopuhr des Liftwartes. So schwach frequentiert das er nicht mal einen abgesperrten Einstieg und Anstellbereich hat.
Antrieb am Berg mit Seilscheibenausstieg. Unüblich für Poma. Wie lange bin ich schon nicht mehr solche Lifte gefahren. Oldenegg 1996 oder sowas wars.
Da die Lifte bis ganz knapp unter den Gipfelgrad gehen sind die Platzverhältnisse so eng das auch beim Parallel Lift ein Seilscheibenausstieg System GMD zum Zuge kommt. Beim Bau des Pomaliftes wurde dieser wenige Meter gekürzt und erhielt eine neue Station.
Poma vs. GMD der Poma war natürlich viel schneller aber weniger kultig.
1973 gebaut etwas über 900m langer Pomaskilift Combe de Naye.
Skilift Rochers de Naye besitzt eine einzige Rohrstütze. Übrigens schon mal eine Zahnradbahn mit Ski überfahren. Am Rigi kein Problem da System Riggenbach. Hier hats mich grauenhaft geschnetzelt.
1938 von dann stammt auch diese Holzfahrleitung. Nun geht es zurück Richtung Tal.
Aber nur eine Station bis Perche hier wird extra für Skifahrer gehalten
Nach einem kurzen Fussmarsch erreicht man die Skipiste Perche. Diese wird nur jede Stunde von der Zahnradbahn bedient.
Auch cool durch ein Hochtal angelegt und schön trassiert und zu allem Überfluss auch noch nur so schwach frequentiert!!
Die Piste endet mit diesem Kuriosum hier ist die Piste und das Schlepptrasse des Skilift in einer Mehrfachbenutzung. Wo gibt’s denn sowas??
ersetzte 2003 den ersten Skilift von Bühler der Skilift Combe du Jaman.
ein mehrfacher Kurvenlift von Liftbauer Leitner.
Auch wunderschön spannend in dieses Tal trassiert zwischen Bäumen und Felsen teils steil dann wieder flach. Ein Prachtstück.
Talstation des 1350m langen Liftes.
Teilweise echt steil!!
Das Leerseil wird fernab über einen Felsen direkt ins Tal gelenkt.
Combe du Jaman mit schön trassierter Piste. Sehr abwechslungsreich. Wer findet den Lift und seinen Verlauf??
Teilweise doch recht steiles Ding! Leider moderner Leitner statt WBB. Kleiner Wehrmutstropfen.
Das Gegenseil durchs nirgendwo. braucht nur 4 Masten.
Blick von Jaman zum Gipfel des Rochers de Naye davor im Kessel die Piste Perche.
Leerseil Skilift Combe du Jaman.
Erst 6 Jahre alt hört sich aber schon an wie ein Oldie der Mehrecklift Combe du Jaman.
Bahnhof Jaman der Zug für die Talfahrt macht sich bereit.
Mehrfachbenützung Skipiste und Zahnradbahn.
Ursprünglich endete der Skilift gleich an der Galerie heute führt er über diese hinweg.
Leider etwas alter Schnee aber hier gäbe es einige interessante Hänge. Finde den Skilift.
Jetzt geht’s wieder zurück nach Perche zur Talabfahrt.
Die Bahn verläuft sehr exponiert auf dem Berggrat aber mit grandioser Aussicht.
Hier geht’s gleich zur Sache 1000HM bis Caux stehen vor einem.
Zuerst geht’s ganz harmlos am Hang entlang.
Dann geht’s zur Sache. Meterhoher gefrorener Sulzschnee lassen die Piste ihrem Namen alle Ehre machen.
Der erste Hang mit Neuschnee sicher ein Traum.
Nach einer kurzen Traverse folgt ein weiterer Buckelhang der es in sich hat. Hier kann man zum ersten Mal auf die Bahn umsteigen.
Der weitere Hang ist etwas Sonnenverbrannt trotzdem noch problemlos fahrbar.
Die Zahnradbahn wird gekreuzt. Gar nicht so einfach. Ab hier ist präpariert.
Der Skilift Caux aus dem Jahre 1961 erschliesst einen kurzen Übungshang an der Talabfahrt. Hier endet meine reise denn der letzte Hang nach Caux ist gesperrt und wegen Nebel auch kein Spass mehr.
Skilift Caux leider im Nebel, ein echter Dinosaurier unter den Liften.
Er besitzt nur 2 dieser komischen Portalmasten.
Nochmals ein Blick in das schöne Interieur des Liftes.
16.30 machen die Lifte zu. Kein Grund aufzuhören denn die Zahnradbahn fährt nochmals und ist um 16.41 am Gipfel. die letzte Fahrt. Wer freundlich Frägt darf vorne im Führerstand mitfahren. Echt spannende Sache auf der Nostalgischen Strecke.
Der Triebzug rumpelt und rattert bedächtig mit maximal 21km/h über die krummen und schiefen Geleise.
Letzte Talfahrt nach Perce der Skilift Combe de Naye und der Gipfellift sind schon seit 30min eingestellt.
In Perche herrsch immernoch Tag. Die Sonne geht hier dank ausgezeichneter Lage noch lange nicht unter.
Die krummen und schiefen Geleise und die Holzmasten lassen ein echt nostalgisches Flair aufkommen.
Letzte Sonnenstrahlen bevor der Triebwagen bei Caux in der Nebelsuppe verschwindet. Danach erreiche ich die Talstation Montreux nach etwas mehr als 1h Talfahrt da der Zug Talwärts maximal nur 15km/h fahren darf.
Fazit: Geil geil! Abgeschiedenes Skigebiet fernab von Trubel. schöne abgeschottete Hänge in Kessellage mit schön trassierten Pisten unterteiltes Gebiet in verschiedene Sektoren und verbunden mit der Zahnradbahn. Pisten die nur mit der Zahnradbahn erschlossen sind und Abfahrten mit 1000HM am Stück. Das Ganze für Spottbillige 32 Franken was etwa 20 Euros entspricht und das für einen ganzen Tag inkl freie Benutzung der CRW und 4 Skiliften. Kann es nur empfehlen. Kein Skigebiet, sondern ein Abenteuer. War jede Minute de 4h Anreise wert.
A Zahnradbahn Montreux-Glion-Rochers de Naye B Gipfellift Rochers de Naye C Skilift Combe de Naye D Skilift Combe du Jaman E Skilift Caux 1 Piste Rochers de Naye Gipfel 2 Piste Combe de Naye 3 Piste Perche 4 Piste jaman 5 Piste Diable 6 Piste Caux 7 Station Perche (Ski only) 8 Col de Jaman (Berghaus) 9 Station Jaman mit Restaurand Buvett 10 Station Haut de Caux Verbindung Skilift
Wer den Lokführer nett fragen tut lässt die Skifahrer auch an anderen Stellen auf dem Grad abspringen. Auch sonst echt nette Leute voll freundlich und lieb.
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