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 Betreff des Beitrags: 2011 - la capitale du ski d'été?
BeitragVerfasst: So, 07.08.2011, 19:16 
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RetroRebel
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2011 - la capitale du ski d'été?
23. - 26. Juni 2011

"Tu peux prendre quelques photos de moi?" - "Oui, bien sûr" antworte ich, nachdem mein Gegenüber seine Frage noch einmal wiederholt hat und ich ihn im zweiten Anlauf verstanden habe. "Mais donnez-moi un moment."
Es ist Ende Juni und ich stehe bei -4 °C auf 3450 m im Pulverschnee. Der Kerl, der mich angesprochen hat, ist offenbar durch die Spiegelreflexkamera in meinen Händen auf mich aufmerksam geworden und bittet mich, einige Fotos von ihm zu machen. Schnell drücke ich noch ein paar mal auf den Auslöser, während die Seilbahn die Bergstation verlässt und hinter einer Felskuppe in Richtung Talstation entschwebt.
Wir machen eine kurze Fotosession auf der menschenleeren Abfahrt - erst mit dem Panorama im Hintergrund, anschließend noch ein paar bei der Abfahrt, und dann will er mir einen ausgeben. Kaum dass er sicher ist, dass ich verstanden habe, entschwindet mein neuer Bekannter in weiten Carvingschwüngen in Richtung Tal.

Tags zuvor bin ich angekommen, zunächst über die A 81 bis zum Bodensee, dann durch die Schweiz, bei Bern zum ersten Mal seit Jahren nicht nach Lausanne sondern über Fribourg ans östliche Ende des Genfer Sees und weiter nach Martigny ins Wallis, über den Großen St. Bernhardpass ins Aostatal, um dann bei Courmayeur auf die Straße zum Kleinen St. Bernhard abzubiegen, die mich schließlich nach Frankreich in die Haute-Tarentaise bringen soll. Es ist für mich eine neue Form des Reisens, alleine und auf eigene Faust, spontan und frei, aber auch mit langen und einsamen Autofahrten.
So erreiche ich Tignes nach etwa zehnstündiger Reise gegen 20 Uhr am Abend. Mein Quartier, das ich einige Tage zuvor per Internet gebucht habe, ist schnell gefunden. Es handelt sich um eine Art Ferienhaus, dessen Zimmer im Sommer günstig einzeln vermietet werden. Keine klassische Pension sondern auf Selbstversorgung ausgelegt.
Mit dem Zahlencode, den man mir gemailt hat, erhalte ich Zutritt und finde auch sofort mein Zimmer. Doch von der Verwalterin, die hier nach dem Rechten sehen soll, ist nichts zu sehen. Ein Stockwerk tiefer finde ich einen großzügigen Wohnbereich vor, wo in der zugehörigen Küche gerade ein Pärchen mit der Zubereitung seines Abendessens beschäftigt ist. Meine - so glaube ich jedenfalls - in sauberem Französisch ausformulierte Frage nach der Verwalterin stiftet bei den beiden jedoch nur Verwirrung, und mit Englisch scheinen sie zu meiner Verwunderung erst auch nicht viel anfangen zu können, als plötzlich das Stichwort "german" fällt. Hätte ich mir ja gleich denken können, dass die günstigste Unterkunft, die in Tignes um diese Jahreszeit nur nach ausführlicher Suche zu finden ist und die nicht auf der offiziellen Webseite auftaucht, natürlich nur von meinen Landsleuten bewohnt werden kann. Das Eis ist nun jedenfalls schnell gebrochen, die beiden sind aus Karlsruhe und am selben Tag mit dem Motorrad hergefahren, um sich das Skigebiet, das sie von vielen Besuchen im Winter kennen, im Sommer anzusehen.


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Blick vom Autobahnparkplatz oberhalb von Montreux über den Genfer See


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Auf dem Weg nach Martigny


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Zweiter Zwischenstopp in Super-St.-Bernard. Das Restaurant ist noch in Betrieb, offenbar für die Arbeiter der nahe gelegenen Tunnelbaustelle.


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Ouvert été-hiver. Das war wohl einmal.


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Auch der Pistenzustand wurde länger nicht aktualisiert


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Schlepplift im Sommerschlaf


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Schon beginnt die Natur, das verlorene Terrain langsam zurück zu erobern


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Die Abfahrt nach Aosta blockiert ein mit Rentnern beladener Reisebus aus Bayern


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Einsamkeit am Col du Petit-St.-Bernard


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Erster Blick in die Tarentaise


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Bourg-St.-Maurice


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Ankunft in Tignes


Einige Zeit später schlendere ich durch Tignes-le-Lac auf der Suche nach einer Verpflegungsmöglichkeit. Schnell wird mir klar, dass die Saison hier noch nicht angefangen hat. Obwohl die Straßen hell erleuchtet sind wirkt der Ort wie ausgestorben. Die meisten Gebäude sind dunkel und nur ganz vereinzelt sind Leute unterwegs. Auch die meisten Restaurants sind geschlossen. Irgendwann finde ich jedoch eine offene Kneipe, die über ein halbwegs brauchbares Essensangebot verfügt. Aber eine andere Wahl habe ich ohnehin nicht, draußen bricht langsam die Nacht herein, ich habe seit Stunden nichts gegessen und wer weiß wie lange hier in dieser einsamen Jahreszeit die Küche besetzt ist. Also trete ich ein.
Die Tische im vorderen Teil sind leer, die wenigen Gäste haben ausnahmslos hinten in der Nähe der Bar Platz genommen. Auf dem Weg dorthin steht ein Pizzaofen, an dem gerade eine Frau mit einer etwas seltsamen Frisur, die ein bisschen nach Althippie aussieht, mit der Zubereitung der Speisen beschäftigt ist. Ich bin mir in diesem Moment nicht sicher, ob es eine gute Idee war, hier einzukehren. Das junge Mädel an der Bar relativiert diesen Eindruck dann aber zum Glück gleich wieder etwas.
Ich bestelle einen Cheeseburger mit Pommes und ein Bier. Nebenbei mustere ich die anderen Gäste. Am Nebentisch sitzt ein braungebrannter Surfertyp, der gierig sein Steak verdrückt und zwischendurch abwechselnd mit seinem iPhone spielt oder mit der jungen Kellnerin flirtet. Er scheint hier bekannt zu sein, wahrscheinlich arbeitet er irgendwo als Unterhalter für gelangweilte Großstädter, die hier oben ihren Sommerurlaub verbringen. Die Tische dahinter sind besetzt von vornehmlich älteren Herren, die ebenfalls hier zu Abend essen. Ob dies die einheimischen Hotelbesitzer sind, die für die Vorbereitung der bevorstehenden Sommersaison wieder hier heraufgekommen sind, oder gar Leute von den Bergbahnen? Nach Touristen sehen sie jedenfalls nicht aus. Ich versuche, ihren Gesprächen zu folgen, erhalte aber keine weiteren Anhaltspunkte. Von Zeit zu Zeit taucht die Althippiefrau aus dem Hintergrund auf und serviert das Essen.
Als ich gegessen habe, wird mir plötzlich ein Dessert hingestellt, das ich nicht bestellt habe. Schnell und zur Belustigung der jungen Kellnerin hinter der Bar klärt sich der Irrtum auf, es ist eigentlich für den braungebrannten Typ am Tisch gegenüber bestimmt. Auf diese Weise komme ich mit der Althippiefrau ins Gespräch. Ob ich hier oben arbeiten würde, will sie wissen. Ich erkläre ihr, dass ich zum Skifahren hier bin, und ernte für eine solche Aussage um diese Jahreszeit ausnahmsweise einmal keine entgeisterten Blicke. Nachdem ihr offenbar schnell klar wird, dass Französisch nicht meine Muttersprache ist, wechselt sie von sich aus auf Englisch und will wissen wo ich herkomme. "I'm German", antworte ich höflich aber etwas widerwillig, woraufhin mir plötzlich in bestem Deutsch erklärt wird, sie käme ursprünglich aus dem Elsass, wäre aber seit 30 Jahren hier oben in Tignes hängengeblieben. Ich frage mich in diesem Moment ernsthaft, wozu ich sieben Jahre lang Französisch gelernt habe.
Wir plaudern noch ein wenig über dies und das, sie beklagt sich ein bisschen über die ganzen Engländer, die ständig nach Jobs fragen würden aber keine Lust hätten, Französisch zu lernen, was doch aber eine Grundvoraussetzung sei, wenn man hier arbeiten wollte. Ich erfahre auch, dass sie nie auf die Idee gekommen wäre, dass ich Deutscher wäre, was mich freut, denn wer möchte schon im Ausland als deutscher Tourist erkannt werden. Zum Schluss bekomme ich sogar noch einen Schnaps aufs Haus.
Zurück in meinem Quartier unterhalte ich mich noch ein bisschen mit den Karlsruhern über die Vorzüge des Skigebiets, bevor ich todmüde ins Bett falle.

Ich schlafe nicht besonders gut in dieser Nacht. Als gegen 6:30 Uhr am nächsten Morgen der Wecker klingelt, bin ich bereits seit einer Stunde wach. Mühsam quäle ich mich aus dem Bett ins Bad, anschließend suche ich meine Sommerski-Klamotten zusammen und fahre hinüber nach Val Claret. Der riesige Parkplatz ist noch weitgehend leer, nur einige wenige Trainingsgruppen sind da. Während ich an der Kasse anstehe - es ist kein Mensch weit und breit, nur der Typ vor mir hat Probleme mit der Kartenzahlung - schreibe ich eine kurze SMS an trinc.

Wir hatten diesen Trip bereits vor längerer Zeit lose ins Auge gefasst gehabt, doch eine Woche zuvor sah es bei ihm terminlich dann doch nicht mehr so gut aus. Ich beschloss daraufhin, notfalls alleine zu fahren, und plante entsprechend unabhängig. Doch just zu dem Zeitpunkt, als ich am Vortag losfahren wollte, erreichte mich eine eMail, dass es bei ihm doch noch klappen würde. Da aber im Gegensatz zu Süddeutschland Fronleichnam in Niedersachsen kein Feiertag ist, konnte er zusammen mit seiner Freundin erst am späten Nachmittag aufbrechen. Wir entschieden daher, uns sinnvollerweise erst am nächsten Tag in Tignes zu treffen, vereinbarten jedoch keinen genauen Treffpunkt

Aber meine SMS bleibt unbeantwortet. Da ich nicht weiß, wann die beiden in der Nacht eingetroffen sind und davon ausgehe, dass sie möglicherweise noch schlafen, beschließe ich, schon einmal zum Gletscher hinauf zu fahren. Leider fährt die Tunnelbahn im Sommer nur mit reduzierter Geschwindigkeit, was nicht nur die Fahrzeit fast verdoppelt sondern auch das Fahrerlebnis deutlich schmälert. Wo man im Winter das Gefühl hat, förmlich durch die Tunnelröhre hindurch geschossen zu werden, zuckelt die Bahn nun eher gemütlich vor sich hin. Auch das Pfeifen des Fahrtwindes um die Kabine ist folglich längst nicht so intensiv. Was ich bergwärts zunächst nur vermuten kann, bestätigt sich später bei der Talfahrt: Die Geschwindigkeitsanzeige im Führerstand stagniert bei schlappen 7 m/s, während bei Hochbetrieb stolze 12 m/s erreicht werden.


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Oben angekommen, mache ich zunächst einige Fotos und checke noch einmal mein Handy auf Antwort von trinc - Fehlanzeige. Also nehme ich gleich die Pendelbahn hinauf zur Grande Motte.
Auf der Einstiegsplattform bin ich zunächst vollkommen allein. Wo sich im Winter die Massen stauen, ist heute kein Mensch unterwegs. Auch die riesige Kabine für 115 Personen ist, als ich einsteige, vollkommen leer. Erst einige Zeit später, nachdem die nächste Bahn aus dem Tal eingetroffen ist, füllt sie sich langsam. So habe ich Zeit, mich in aller Ruhe umzusehen, während der Kabinenbegleiter noch auf dem Dach herumturnt und etwas Eis entfernt, das sich über Nacht an der Aufhängung festgesetzt hat. Überhaupt ist es eisig kalt an diesem Morgen und ich bin froh, meine Mütze eingepackt zu haben. Obwohl offiziell nur -4 °C gemeldet werden, fegt oben ein eisiger Wind über den Kamm. Dafür liegt auf den oberen 250 Höhenmetern der Abfahrt feinster Pulverschnee, wie er auch im Januar nicht besser sein könnte. Ich drehe einige Runden über die teilweise noch recht harten Abfahrten, dann spricht mich der eingangs erwähnte Franzose an.


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Der Zugang zur Seilbahn ist menschenleer. Erst bin ich mir nicht sicher, ob die Bahn überhaupt in Betrieb ist.


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Schlepplifte Rossolin 1 und 2


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Nur die linksseitige Piste ist im oberen Teil für den Trainingsbetrieb der Rennfahrer gesperrt


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Bergstation, 3450 m. Am Horizont Monte Rosa und Gran Paradiso.


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Traumverhältnisse auf dem Weg zur Vanoise-Sesselbahn


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Blick hinüber zum Pissaillas-Gletscher am Col de l'Iséran


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Capitale du ski d'été. Fraglos gehört das Sommerskigebiet von Tignes zu den besten in den Alpen.


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Monte Rosa, Entfernung ca. 90 bis 100 km.


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Grande Motte


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Überblick über den oberen Teil des Sommerskigebiets. Oben die Schlepplifte 3500, in der Bildmitte der Schlepplift Champagny. Von rechts die Schlepplifte Rossolin.


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Gran Paradiso



Als wir die Bar bei der Bergstation der Tunnelbahn verlassen, ist es bereits nach neun Uhr und trinc hat sich noch immer nicht gemeldet. Zwischendurch habe ich versucht, anzurufen, doch obwohl ich eindeutig Empfang habe und SMS scheinbar korrekt gesendet werden, lässt sich keine Verbindung aufbauen. Irgendwie kommt mir die Sache komisch vor, erst recht da wir zuletzt am Spätnachmittag des Vortages Kontakt hatten, als er noch zu Hause war. Ich habe keine Ahnung wie die nächtliche Fahrt verlaufen ist und ob die beiden überhaupt wie geplant angekommen sind. Da ich aber ohnehin außer abzuwarten nichts anderes tun kann, schiebe ich diese Gedanken schnell wieder beiseite und gehe noch eine Runde Ski fahren. Langsam firnen nun endlich die mittleren Pistenabschnitte auf, dafür machen sich Schleierwolken breit und das satte morgendliche Blau des Himmels verwandelt sich mehr und mehr in ein milchiges Weiß. Da der Liftbetrieb ohnehin um 13 Uhr eingestellt wird, gilt es, die noch verbleibende Zeit ausgiebig zu nutzen. So stehe ich bald wieder oben an der Grande Motte und ziehe Schwung um Schwung über die angenehm leeren Pisten, von denen heute nur ein ganz kleiner Bereich entlang der Rossolin-Schlepplifte für den Trainingsbetrieb abgesperrt ist. Der Stillstand der Leisse-Sesselbahn bleibt skifahrerisch gesehen der einzige Wermutstropfen dieses Tages.
Dann endlich piepst mein Handy: "Hatte keinen Empfang, sind jetzt in der Bar bei der Funi-Bergstation". Also los.
Unterbrochen von der einen oder anderen Pause reizen wir die verbleibende Zeit aus bis zum Ende. Die letzte Pistenkontrolle sitzt uns schon einige Zeit im Nacken, als wir hinter dem Personal der längst still eingestellten Schlepplifte in die kurze Sesselbahn steigen, die zurück zur Tunnelbahn führt.


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Bergstation. Stahl und Eis.


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Talstation. Stahl und Fels.


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Das sommerliche Ende des Skigebiets bei der Talstation der Vierersesselbahn Vanoise. Vom Gipfel immerhin satte 700 m Höhendifferenz.


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Schlepplifte Rossolin 1 und 2. Hochbetrieb.


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Schlepplift Champagny. Überlaufen.

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Stationskomplex auf 3032 m. Endpunkt der unterirdischen Standseilbahn.


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Schlepplifte 3500 1 und 2. Gedränge.


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Blick ins grüne Tal


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Von der Bergstation der 3500er-Lifte reicht der Blick tief in den Nationalpark


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Nachmittags besichtigen wir Val Claret, Pierre Schnebelens Musterstation von 1967, und relativ schnell wird mir klar, woher das berüchtigte Image dieser Hochhaussiedlung rührt. Im Gegensatz zu anderen Skistationen dieser Zeit ist hier scheinbar kaum etwas renoviert worden. Die verschmutzten und heruntergekommenen Fassaden geben selbst im inzwischen wieder strahlenden Sonnenschein dieses nun frühsommerlichen Tages ein äußerst trostloses Bild ab. Wenn diese Gebäude im Inneren nur annähernd so aussehen wie von außen, verwundert mich das grassierende Image von Val Claret keineswegs.
Vervollständigt wird das schiefe Bild von den Wohnblöcken vorgelagerten Ladenzeilen, allesamt in Holz und Naturstein gehalten. Wie in so vielen französischen Retortenorten hat man auch hier versucht, die Vergangenheit durch Pseudo-Dorfromantik zu kaschieren, mit dem bekannten, verstörenden Ergebnis. Für einen neuen Anstrich der Hochhäuser, was optisch wesentlich effektiver gewesen wäre, hat es aber offenbar nicht gereicht. Wie ich später erfahre, scheint dies mit der Eigentümerstruktur zusammenzuhängen - die meisten Appartements befinden sich offenbar in Privatbesitz, entsprechend wäre es nicht so einfach, sich auf solche Renovierungen zu einigen. Diese Argumentation scheint auch zunächst stichhaltig, und tatsächlich gibt es auch vereinzelt renovierte Wohnblöcke, die sich angeblich vollständig in der Hand von größeren Veranstaltern befinden, sie erklärt jedoch nicht warum beispielsweise das zentral gelegene Hotel Curling so heruntergekommen ist. Aber vielleicht täuscht dieser Eindruck auch, und innen sieht es ganz anders aus.



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Für den Spätnachmittag schlägt trinc noch eine Wanderung durch die Gorges du Malpasset vor. Da ich in einem Anflug von geistiger Umnachtung die Wanderschuhe daheim gelassen habe, kapituliere ich jedoch schon nach kurzer Zeit vor der Ausgesetztheit des Weges oberhalb der Schlucht und gehe zurück zum Auto. Da ich aber auch keine Lust habe, dort zu warten, wandere ich statt dessen langsam die Passstrasse in Richtung Iséran hinauf, davon ausgehend dass ich mehr als genügend Zeit habe. Mit jedem Meter werden die Blicke interessanter und so gehe ich immer weiter und weiter, bis mich irgendwann aus heiterem Himmel eine SMS erreicht: "Sind zurück am Auto". Den zweieinhalb Kilometer langen Rückweg lege ich in einem Tempo zurück, das jede Hausfrau beim Power Walking alt aussehen lässt.
Zum Tagesausklang gehen wir in Val d'Isère noch etwas essen, was wieder nicht so ganz einfach ist, denn auch hier hat die Saison noch nicht begonnen und vieles ist noch geschlossen.



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Bellevarde - ein von Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen arg geschundener Berg


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Tovière im abendlichen Gegenlicht


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Wolken umschließen die beinahe dolomitenhaften Felsgebilde im Talschluss der Isère und sorgen für ein mystische Stimmung


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Val d'Isère


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Kurz gibt die Wolkendecke den Blick zur Grande Motte frei


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Stationskomplex Chalet du Molard zwischen Le Fornet und dem Col de l'Iséran



Als ich am späten Abend zurück in mein Quartier komme, sind weitere Gäste eingetroffen - Deutsche natürlich, wie auch sonst im vermeintlich günstigsten Quartier von ganz Tignes, die die Tage zuvor eine Radtour in der Maurienne unternommen haben, dabei aufgrund des vielen Regens in ihrem Zelt beinahe abgesoffen wären und nun zum Schluß ihrer Tour noch eine Prise Sommerski auf der Grande Motte genießen möchten. Umgehend drückt man mir eine Dose Bier in die Hand und schon bin ich Teil einer angeregten Unterhaltung. Erst weit nach Mitternacht komme ich ins Bett.

Am nächsten Morgen um kurz nach sieben machen wir uns auf den Weg zum Col de l'Iséran und zu den Liften am Pissaillas-Gletscher. Zwölf Jahre ist es her, dass ich dort oben im August vorbei kam und die damals schon kümmerlichen Eisfelder von der Passhöhe aus betrachtete. An Sommerskibetrieb war damals schon kaum mehr zu denken. Erst 2005, mit dem Bau einer Beschneiungsanlage bis auf 3100 m Höhe, die dafür sorgte dass der Schnee auf der eisfreien Abfahrt zur Passhöhe länger liegen blieb, wurde der Sommerskilauf hier oben wieder möglich.
Dabei ist der Pissaillas-Gletscher eigentlich ein echter Klassiker. Die ersten drei Lifte gingen im Sommer 1963 in Betrieb, es handelt sich also um eines der alpenweit ersten mit Liften erschlossenen Sommerskigebiete, eines der ersten Frankreichs und älter als etwa sämtliche österreichischen Gletscherskigebiete. Bis zu zehn Lifte waren hier in der Blütezeit Anfang der 70er Jahre im Sommer in Betrieb, zunächst auch tatsächlich nur im Sommer denn eine Liftanbindung ans Winterskigebiet wurde erst auf die Saison 1972/73 realisiert.
Doch mit dem Niedergang des Sommerskilaufs und dem Abschmelzen des Gletschers erfolgte Zug um Zug der Rückbau. Um die Jahrtausendwende schien das Ende des Sommerbetriebs schon besiegelt, erst erhielt die Zubringersesselbahn 1999 keine Betriebserlaubnis mehr, dann, im Jahr darauf, wurde sie durch eine kuppelbare Vierersesselbahn ersetzt. Dafür muss der zweite Sessellift ersatzlos abgebaut werden (2001). Erst seit 2005, mit dem Bau einer Beschneiungsanlage bis auf eine Höhe von 3100 m und der gleichzeitigen Erneuerung des letzten verbliebenen Schlepplifts, erlebt der Sommerskilauf noch einmal eine kleine Renaissance - wenn auch nur für einige wenige Wochen im Juni und Juli. Doch es ist mehr als fraglich, wie lange der Betrieb auf diese Weise noch aufrecht erhalten werden kann.


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Pissaillas im August 1999


Von der Passhöhe führt eine kurze, mit Schlaglöchern übersäte Strassenverbindung über die winterliche Skipiste zu den Liften. Einen ausgewiesenen Parkplatz gibt es nicht, man parkt einfach einigermaßen geordnet auf dem eingeebneten Pistengelände um die Talstation herum. Überhaupt befindet man sich hier oben noch sehr nahe bei den Wurzeln, es gibt weder eine richtige Kasse - die dafür notwendigen elektronischen Gerätschaften hat man im Stationshäuschen der Vierersesselbahn aufgestellt und verkauft die Liftpässe durch das Fenster - noch gibt es Verpflegungsmöglichkeiten und damit selbstverständlich auch keine Toiletten. Letzteres soll sich später am Tag noch als Problem erweisen.
Leider sind auch die letzten Meter der Talabfahrt bereits aper, so dass die Talabfahrt nur noch eingeschränkt möglich erscheint. Es sind auf jeden Fall einige Meter zu Fuß notwendig.
Kurze Zeit später schweben wir mit der Vierersesselbahn hinauf ins leider nicht mehr ganz so ewige Eis. Von den einst zahlreichen Gletscherliften ist nur noch ein einziger übrig geblieben. Da die Talabfahrt angesichts des wenigen Schnees bereits offiziell geschlossen ist, konzentriert sich der Skibetrieb entsprechend auf diesen einen, nicht allzu langen Schlepplift. Und das ist an diesem Morgen ein Problem. Das Publikum besteht zu 90% aus den Kinder- und Jugendgruppen umliegender Skiklubs, die offenbar samstags zum Sommertraining hier herauf gebracht werden. Dementsprechend herrscht am Lift ein enormes Gedränge aus halbwüchsigen Möchtegern-Rennfahrern und geschätzt bis zu zehn Minuten Wartezeit, was die Geduld selbst im Sommer irgendwann doch etwas strapaziert.

Nach einigen Fahrten stößt plötzlich starli zu uns, der entgegen meiner ursprünglichen Erwartung heute doch den Iséran angesteuert hat. Es stellt sich heraus, dass ich seine Anrufe unerklärlicherweise überhört habe. Zusammen probieren wir in der Folge die geschlossenen Talabfahrten aus. Hier sind die Bedingungen grandios, feinster Firn macht das Fahren auf und neben der Piste zum Hochgenuss und natürlich bleiben wir den ganzen Morgen die einzigen, die dort unterwegs sind. Da stören auch die paar Meter Fußmarsch zum Sessellift nicht weiter.

Leider schließen die Lifte am Pissaillas schon um 12 Uhr und damit noch eine Stunde früher als in den meisten anderen Sommerskigebieten. Damit bleiben einem auch die Trainingsgruppen, die andernorts um diese Zeit das Feld räumen und noch die eine oder andere Runde auf den sonst abgesperrten Hängen ermöglichen, bis fast zum Ende erhalten, und natürlich wird auch die Schlange am Schlepplift nicht kürzer. So kommen wir erst ganz zum Schluss darauf, dass im freien Gelände links des Schlepplifts traumhafter Firn wartet.
Selbstverständlich sind wir wieder die letzten, die am Ende zur Talfahrt in den Sessellift einsteigen. Auf eine letzte Abfahrt verzichten wir sicherheitshalber, um nicht zu viel Dreck mit ins Auto zu schleppen.



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Sommerski ein bisschen wie anno '75. Man parkt einfach direkt am Lift.


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Blick in die Gegenrichtung. Im und nach ergiebigeren Wintern ist hier Skipiste.


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Wartezeiten am Schlepplift Montets


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Grandioses Panorama zur Grande Motte und Grande Casse


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Blick hinüber nach Tignes


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Der offiziell geöffnete Teil des Sommerskigebiets am Pissaillas. Links des Lifts ist gesperrt für den Trainingsbetrieb.


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Man kann aber auch inoffiziell bis zum Sessellift abfahren und schwebt dann über blankem Fels zurück nach oben.


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Crew


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Zurück im Winter


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Traumfirn zum Ende


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Col de l'Iséran, 2764 m


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Wir fahren hinüber zur Passhöhe, auf der Suche nach etwas zu essen und einer Toilette. Dort herrscht inzwischen Hochbetrieb. Motorradfahrer, Radfahrer, Spaziergänger und Autofahrer bevölkern den Parkplatz. Das dortige Restaurant entpuppt sich als besserer Kiosk, das Essen ist von eher zweifelhafter Qualität und die Toiletten sind außer Betrieb. So bleibt uns nichts anderes übrig, als vor unserer geplanten Nachmittagswanderung in den Nationalpark noch einen Abstecher hinunter nach Bonneval-sur-Arc zu unternehmen und dort noch einmal einzukehren. Anschließend fahren wir wieder hinauf in Richtung Iséran, um auf halber Höhe den "Sentier Balcon" entlang nach Westen zu wandern. Der Ausblick von dort oben ist grandios, im weiten Rund grüßen die um diese Jahreszeit noch strahlend weißen Gletscher hoch über dem Tal der Arc, die an einem dieser mächtigen Eisfelder ihren Ursprung nimmt. Trincerones Ziele sind wie immer ambitioniert, zum Refuge du Carro ist eine einfache Gehzeit von knapp vier Stunden angegeben. Selbst mit geeignetem Schuhwerk ein nicht zu unterschätzender Marsch. So trennen wir uns irgendwann, denn in Sambas durchs Hochgebirge zu marschieren ist auf Dauer doch ein bisschen anstrengend für die Fußsohlen. Zusammen mit starli mache ich mich auf den Rückweg zum Parkplatz, während trinc und seine Freundin dem Weg noch ein Stück weiter folgen wollen, um vielleicht doch noch bis zu besagter Hütte zu gelangen.
So bleibt am Ende des Tages noch ein bisschen Zeit für eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, nämlich dem Herumklettern in sommerlich-einsamen, verlassenen Seilbahnen. Wir halten Ausschau nach dem alten Skitunnel, statten dem Stationskomplex oberhalb von Le Fornet einen Besuch ab, machen einen Abschiedsbesuch bei der Solaise-Pendelbahn von 1942, die demnächst abgerissen werden soll und werfen in La Daille noch schnell einen Blick auf die alte Télécabine und einen der letzten verbliebenen Yan-Sessellifte im Espace Killy.
Am späteren Abend treffen wir uns wieder zum Essen in Val Claret. Todmüde falle ich wieder nach Mitternacht ins Bett.



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Im Nationalpark


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In der Ferne im Dunst die Barre des Ecrins


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Der alte Skitunnel vom Hauptskigebiet ins Vallon de l'Iséran


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Télépherique du Fornet (Von Roll)


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Télécabine de la Daille (Poma)


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Télésiège des Etroits (Yan)



Gegen 5:30 Uhr am nächsten Morgen erwache ich aus einem unruhigen Schlaf, erschöpft von den beiden intensiven Vortagen mit ihrer zu kurzen Nachtruhe und mit einem unangenehmen Ziehen im Hinterkopf. Ich werde unruhig, schließlich habe ich eine für meine Verhältnisse ungewohnt lange Heimfahrt vor mir. So erscheint es mir zu riskant, wie verabredet heute noch einmal an der Grande Motte Ski zu fahren und damit voraussichtlich erst nachmittags den Heimweg antreten zu können. Also räume ich meine Sachen zusammen und mache mich gegen halb sieben auf die Heimfahrt, nicht ohne ein ziemlich schlechtes Gefühl gegenüber trinc und starli, denen ich die Situation per SMS nur unzureichend erklären kann.
Doch bald schon zieht mich die morgendliche Stimmung in ihren Bann. Es ist ein grandioser Tag, keine Wolke trübt den Himmel, die Berge erstrahlen im Licht der noch nicht allzu hoch stehenden Sonne, es ist Sonntag und niemand ist um diese Zeit unterwegs. Immer wieder muss ich anhalten und die Kamera auspacken, selbst wenn ich oft nur aus dem geöffneten Fenster heraus fotografiere um nicht allzu viel Zeit zu verlieren. Die Aussicht hinüber nach Les Arcs und weiter hinunter nach Bourg-St.-Maurice, Richtung La Plagne und später auch zum nahen Mont Blanc ist einfach zu genial. So dauert es einige Zeit, bis ich die ausgestorbene Passhöhe des Petit St. Bernard erreicht habe. Später im Aostatal biege ich diesmal nach links ab und folge den Hinweisschildern in Richtung Courmayeur. Der Tunnel nach Chamonix ist zwar sündhaft teuer aber die Strecke dort entlang nach Martigny ist etwas schneller als über den Grand St. Bernard und außerdem bin ich dort noch nie gewesen.
Bei jeder Gelegenheit schweift mein Blick in der Folge über dem Talschluss hinauf zum Toulagletscher und zu unserer schweißtreibenden Abfahrt von 2008. Ich habe nicht einmal Augen für die Baustelle bei der Punta Helbronner, so sehr bin ich auf dieses Motiv fixiert, bis ich am Tunnelportal angekommen bin.
Völlig unvermittelt hat sich zwischendurch meine körperliche Verfassung gebessert, die Kopfschmerzen sind weg und ganz entgegen meiner Erwartung fühle ich mich inzwischen wieder einigermaßen fit und ausgeruht. Nur das schlechte Gewissen gegenüber meinen Gefährten ob der überstürzten Abreise plagt mich ein bisschen. Durch Chamonix hindurch wird der Verkehr etwas dichter, die ersten Touristen sind unterwegs. In Argentière mache ich zum ersten Mal Pause, um endlich einmal einen Blick auf die alte Montaz-Sesselbahn mit ihrem langen Kettenförderer zu werfen, bevor sie vielleicht irgendwann ersetzt wird.
Ab dem Col des Montets läuft der Verkehr wieder flüssiger, nun fahre ich entgegen dem Ausflugsverkehr. So erreiche ich bald Martigny und damit die sonntäglich leere Schweizer Autobahn.


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Frühmorgendlicher Blick von La Rosière hinüber nach Arc 2000


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Aiguille Rouge und Mont Pourri im Morgenlicht


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Aiguille Rouge und die Reste des Glacier du Varet


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Monte Bianco


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Toula-Gletscher. Oben rechts zu erahnen die bekannte Stahltreppe.


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Montaz-Mautino in Argentière


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Der berühmte 100 m lange Kettenförderer


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Noch ein bekannter Gipfel


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Les Grands Montets. Auch hier gab es einst Sommerskilauf.


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Kurz vor Bern habe ich eine Idee. Es ist heiß im Flachland, einer der ersten richtigen Sommertage in diesem Jahr. Warum also nicht zum Ende dieser Tour noch einen kurzen Besuch in Konstanz machen und das verlängerte Wochenende standesgemäß mit einem Bad im Bodensee beenden? Gesagt, getan, ein kurzer Anruf genügt um die notwendigen Maßnahmen in die Wege zu leiten. Gegen 14 Uhr erreiche ich die Stadt, finde schnell das bereitgestellte Fahrrad und bin kurze Zeit später draußen am Hörnle, wo dank des frühsommerlichen Wetters Hochbetrieb (und Parkplatznot, daher der Umstieg aufs Fahrrad) herrscht. Trotzdem findet sich etwas abseits noch ein ruhiges Plätzchen, wo ich entspannt vor mich hin dösen kann.
Erfrischt und gestärkt verlasse ich Konstanz zweieinhalb Stunden später, und auch wenn mich auf dem Weg zur A 81 der Rückreiseverkehr voll erwischt, genieße ich die restliche Heimfahrt noch einmal in vollen Zügen. Hinter mir liegt ein unglaubliches Wochenende, das beste seit sehr, sehr langer Zeit.


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_________________
www.funitel.de


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BeitragVerfasst: So, 07.08.2011, 21:27 
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Danke :D :D


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BeitragVerfasst: So, 07.08.2011, 22:27 
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Registriert: So, 02.11.2008, 22:37
Beiträge: 252
Wohnort: an der Ostsee - Insel Rügen
Schööööön.
Aber sooo schlimm sieht Val Claret doch gar nicht aus, oder hast du es nur "gut" fotographiert ?

_________________
Grüße von der Insel ! Bild
Urlaub am Meer - hier


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BeitragVerfasst: Mo, 08.08.2011, 0:18 
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Registriert: Mi, 18.08.2010, 4:52
Beiträge: 250
Einfach nur super!


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BeitragVerfasst: Mo, 08.08.2011, 13:47 
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Registriert: Do, 14.02.2008, 18:01
Beiträge: 931
Danke für diesen schönen Bericht, der mir ein wenig darüber hinweg hilft, dass ich diesen Sommer wohl ohne Sommerschi auskommen muss.

k2k hat geschrieben:
Nachmittags besichtigen wir Val Claret, Pierre Schnebelens Musterstation von 1967, und relativ schnell wird mir klar, woher das berüchtigte Image dieser Hochhaussiedlung rührt. Im Gegensatz zu anderen Skistationen dieser Zeit ist hier scheinbar kaum etwas renoviert worden. Die verschmutzten und heruntergekommenen Fassaden geben selbst im inzwischen wieder strahlenden Sonnenschein dieses nun frühsommerlichen Tages ein äußerst trostloses Bild ab. Wenn diese Gebäude im Inneren nur annähernd so aussehen wie von außen, verwundert mich das grassierende Image von Val Claret keineswegs.

Also den Bildern nach sieht das doch gar nich so schlimm aus. Da kenn ich viele andere franzöische mittelgroße Skistationen die wesentlich vergammelter sind und auch entsprechend aussehen. Was diese Gebäude immer noch zusätzlich "alt" aussehen lässt, ist die Tatsache dass viele Appartments nur einen kleinen Teil der Saison genutzt werden und dann fast alle Läden/Türen verrammelt und geschlossen sind.

Das Phänomen, dass in manchen Skistationen seit deren Errichtung nichts mehr renoviert wurde, gibt es fast überall in Frankreich. Besonders aufgefallen ist mir das im Inneren der Apartmenthäuser in Les Orres, Pra Loup und auch diesen Winter in Isola 2000.
Die engen, dunklen und runtergekommenen Auf- und Übergänge von der Tiefgarage zu den Wohnungen in Les Orres beispielsweise sind schon erschreckend. Wüsste man nicht, dass man in einer sicheren Skistation ist, würde man diese teilweise unbeleuchteten und engen Bereiche in ähnlichen Gebäuden in einer Großstadt sicher meiden.

In Isola bin ich diesen Winter auch ein wenig in dem schlangenförmigen Hochhaus rumspaziert. Das Haus ist aussen wohl kürzlich komplett (bis auf den Ausfahrtsbereich an dem die EUB auf dem Haus herauskommt) neu gestrichen worden, aber innen sieht es in den Appartmentbereichen abseits der Ladengallerie sehr heruntergekommen aus. Versiffte Teppiche wo man hinschaut, zerkratzte Türen, Wände mit bröselnderm Putz etc...
Da wurde sicher auch die letzten Jahrzente nichts renoviert. Als ich das gesehen haben, habe ich mir auch die Frage gestellt ob es da in den Appartments drin wohl auch so aussieht...?


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BeitragVerfasst: Mo, 08.08.2011, 17:52 
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Da war am Freitag ja um einiges weniger los in Tignes als am Sonntag.

Also mir ist das in Tignes, wie ich mit k2k da abends durchgeschlendert bin, schon auch aufgefallen, dass es hier und da etwas heruntergekommen ausschaut...

@Bild Aig. Rouge: Ist ja mal wieder super. Da oben hat's einen schönen Gletscher, wo man, wie man sieht, problemlos eine nette Sommerskipiste anbieten könnte - zumindest so im Zeitraum wie am Pissaillas, wesentlich einfacher als in AdH z.B. - und macht es nicht (ok, man müsste erst einen Lift bauen). Wie so häufig, die einen könnten und wollen nicht, die anderen wollten und können nicht mehr ...

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BeitragVerfasst: Mo, 08.08.2011, 17:57 
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Zitat:
In Isola bin ich diesen Winter auch ein wenig in dem schlangenförmigen Hochhaus rumspaziert. Das Haus ist aussen wohl kürzlich komplett (bis auf den Ausfahrtsbereich an dem die EUB auf dem Haus herauskommt) neu gestrichen worden, aber innen sieht es in den Appartmentbereichen abseits der Ladengallerie sehr heruntergekommen aus. Versiffte Teppiche wo man hinschaut, zerkratzte Türen, Wände mit bröselnderm Putz etc...
Da wurde sicher auch die letzten Jahrzente nichts renoviert. Als ich das gesehen haben, habe ich mir auch die Frage gestellt ob es da in den Appartments drin wohl auch so aussieht...?


Sind die Wohnungen Eigentumswohnungen oder werden Sie vermietet? Alles in allem tönt das nach ersterem - und keiner fühlt sich für die gemeinsamen Bereiche verantwortlich bzw. das ganze ist schlecht organisiert.
Wenn das ganze einer Betreibergesellschaft gehören würde, sähe es wohl anderst aus? Einer der Gründe, wieso ich nicht so ein Fan von Stockwerkeigentum bin...


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BeitragVerfasst: Mo, 08.08.2011, 22:49 
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sehr schön, sehr illustrativ!
Mehr und mehr drängt es sich mir auf, dass ich auch mal zu den Camenberts zum Sommerski muss (... komme gerade aus "nichts-zu-verzollen").

Wie lange dauert dann die Funi-Fahrt mit 7m/s? Das sind doch sicher an die 15-20min, oder?

... und wozu gibt's den 100m-Kettenförderer?

Bietet AdH eigentlich noch Sommer-/Frühjahrski an?

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BeitragVerfasst: Di, 09.08.2011, 10:11 
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In Meribel-Mottaret ist mir aufgefallen, dass es auch eine gemischte Struktur innerhalb eines Wohnblocks geben kann. Wir hatten die Wohnung von einem Privatvermieter, dessen Name auch an der Tür stand, während die zwei Türen daneben Nummern hatten und an der dritten Tür wieder ein Eigenname stand. Auch gab es im Wohnblock ein Büro mit Ansprechperson, bei der man z.B. Schäden melden kann oder den Schlüssel bekommt. Jedoch nicht für uns Privatmietern sondern nur für die gemeinschaftlich verwalteten Wohneinheiten. Den Schlüssel bekamen wir auch nicht vor Ort sondern gesondert von der Familie aus Frankreich zugeschickt.

Ein System zur Vermietung, wie wir z.B. es von Bekannten aus Dänemark kennen, wäre ratsam, also wenn sich die Appartements zwar in Privateigentum befinden, alles aber gemeinschaftlich verwaltet wird und die Verwaltung dann auch Abstimmung der Renovierung und Betreuung übernimmt.


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BeitragVerfasst: Di, 09.08.2011, 10:35 
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Zu den Bildern aus Val Claret sei angemerkt, dass es mir da vielleicht nicht ganz gelungen ist, den Eindruck wiederzugeben, den ich im Text beschrieben habe. Eventuell finde ich noch ein paar Aufnahmen, die die Atmosphäre ein bisschen besser zeigen. Vielleicht sind es auch gar nicht so sehr die offensichtlichen Gebäudeschäden wie bröckelnder Putz oder fehlende Balkonbretter sondern vielmehr diese schmutzig-grau-beigen Fassaden, die bei diesem Eindruck die Hauptrolle spielen.
Unter den mir bekannten französischen Skistationen, hauptsächlich also denen in den drei Großgebieten Trois Vallees, Paradiski, und Espace Killy ist Val Claret rein vom äußeren Eindruck her die baufälligste, vielleicht noch am ehesten zu vergleichen mit Plagne-Bellecote vor zehn Jahren. Und ich gehöre ja nun nicht zu den Leuten, die diese Bauten einfach nur als "hässlich" abstempeln. Im Gegenteil, in meinem Schrank sammelt sich mehr und mehr Literatur zu dem Thema, die ich gerne mal durcharbeiten würde wenn diese französischen Texte nicht gar so anstrengend wären.

@CV: AdH hat leider keinen Sommerskibetrieb mehr. In Frankreich gibt's nur noch L2A, Tignes und Pissaillas, alles andere ist zu.

@starli: Ich war letzten Winter ja oben auf der Aiguille Rouge, man könnte vielleicht schon da oben einen Seillift aufstellen, aber lohnen würde sich das kaum. Zumal man vom abgewehten Gipfel erst mal schätzungsweise 100 Höhenmeter zu Fuß ins Kar absteigen müsste, und am Nachmittag natürlich auch wieder hinauf. Vor 25 Jahren hätte das vielleicht noch ein bisschen anders ausgesehen.

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BeitragVerfasst: Di, 09.08.2011, 12:47 
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CV hat geschrieben:
... und wozu gibt's den 100m-Kettenförderer?

Der Kettenförderer dient dazu die Skifahrer vom Parkplatz zum Start des eigentlichen Lifts zu bringen:
Die KSB startet neben der PB am Parkplatz und führt die ca. 100m als langer Ketternförderer hinauf zur eigentlichen Talstation die man somit auch als Mittelstation bezeichnen kann. Am Übergang vom Kettenföderer zur "Mittelstation" macht der Lift ein 90 Grad Knick.
Diese einzigartige Konstruktion diente früher dazu die Skifahrer vom Parkplatz ohne Laufen an die KSB zu brigen. Wer die Talabfahrt an der KSB vom Skigebiet oben herunter fuhr und wieder nach oben wollte, stieg an der "Mittelstation" zu und musste also die 100m Kettenförderer nicht mehr fahren.
Bereits 2008 bei meinem ersten Besuch an der Grand Montets war der Kettenförderer nicht mehr in Betrieb, d. h. man musste wenn man nicht bei der PB anstehen wollte, vom Parkplatz zur Mittelstation der KSB hochlaufen.


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BeitragVerfasst: Di, 09.08.2011, 20:46 
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k2k hat geschrieben:
@starli: Ich war letzten Winter ja oben auf der Aiguille Rouge, man könnte vielleicht schon da oben einen Seillift aufstellen, aber lohnen würde sich das kaum. Zumal man vom abgewehten Gipfel erst mal schätzungsweise 100 Höhenmeter zu Fuß ins Kar absteigen müsste, und am Nachmittag natürlich auch wieder hinauf. Vor 25 Jahren hätte das vielleicht noch ein bisschen anders ausgesehen.
Reden wir jetzt schon vom gleichen Gipfel? :

Zitat:
Bild

Da geht doch das Schneefeld eindeutig bis zur PB-Bergstation und von der Länge her schätze ich das ähnlich lang wie die Gipfel-KSB in Bormio ein bzw. länger steiler und mehr Höhenmeter als am SL am Pissaillas...?

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BeitragVerfasst: Di, 09.08.2011, 21:08 
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Starli, siehst du den Ziehweg oben am Gipfel? Eine direkte Abfahrt gab es nicht als ich da war und der Ziehweg war steinig ohne Ende. Man könnte wahrscheinlich schon den direkten Weg abfahren, aber es ist da oben steiler als es aussieht, achte mal auf den linken Schneefangzaun. Einen Lift zum Gipfel hoch zu bauen wäre vielleicht technisch möglich, aber dem würden die Stürme dort oben wahrscheinlich ziemlich zusetzen denn es müsste wohl schon eine DSB oder so sein, für einen Schlepplift ist es zu steil.
Von dem her kommt für Sommerskibetrieb eher das Kar in Frage, und das habe ich als nicht so attraktiv in Erinnerung.
Was nicht heißt dass es nicht verdammt cool sein könnte, da oben um diese Jahreszeit skizufahren, das ist klar.

CV hat geschrieben:
Wie lange dauert dann die Funi-Fahrt mit 7m/s? Das sind doch sicher an die 15-20min, oder?

Sorry, sehe die Frage eben erst. Die Fahrt dauert gut 10 bis 12 Minuten, würde ich sagen, ist also nicht so schlimm. Im Winter sind es allerdings nur sechs Minuten, bei einer Streckenlänge von ca. 3000 m. Man wird dann, wie gesagt, förmlich durch den Berg hindurch geschossen


Kleines Video von 2008. Vor allem der Abschnitt aus dem Innenraum ab ca. 1:35 illustriert das Fahrgefühl ganz gut - man beachte wie die Lichter im Tunnel außen vorbei schießen.

Anbei noch einmal drei Detailausschnitte aus bereits geposteten Bildern, diesmal ohne die Farbverdrehungen und etwas mehr auf realistische Bildwiedergabe getrimmt, die vielleicht etwas besser verdeutlichen, was ich über Val Claret geschrieben habe.
Man beachte den bröckelnden Beton, die abgeblätterte Farbe der Balkonbrüstung, vor allem aber die schmutzigen Fassaden. Wahrscheinlich würde ein neuer Anstrich schon reichen, um den Eindruck grundlegend zu verändern.


Dateianhänge:
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BeitragVerfasst: Mi, 10.08.2011, 12:34 
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Zitat:
von der Länge her schätze ich das ähnlich lang wie die Gipfel-KSB in Bormio ein bzw. länger steiler und mehr Höhenmeter als am SL am Pissaillas...?


Laut Karte und Gedächtnis wäre das etwa von 2850 bis 3220 m, also vom Höhenunterschied ganz ordentlich. Das Problem ist, wie k2k schreibt, die Einfahrt zum Gletscher. Angesichts der nahen und starken Konkurrenz aus Tignes (sowie seit einigen Jahren auch wieder Pisaillas) wäre ein Frühsommerskibetrieb hier wohl alles andere als rentabel. Für den Winterskibetrieb fände ich eine DSB oder SL am/auf dem Glacier de Varet gut, denn die PB auf die Aiguille Rouge ist chronisch überlastet und der Gletscherbereich egtl flächenmäßig groß genug.

Ansonsten: danke für die ausführliche Reportage, ich bedauere es immer noch, mal wieder keine Zeit gehabt zu haben mitzukommen (diesmal wegen zuvor festgelegter privater Aktion), zu zweit teilt sich so eine Autofahrtstrecke doch viel besser ein. Zumal Du ja auch meinen Namensgeber vom AF photographiert hast, bei der Abfahrt vom Gr. St. Bernhard...

Eine Frage hätte ich: warum formulierst Du die Überschrift als Frage? Und wie beantwortest Du für Dich diese Frage?

Zum Gletscherskilauf in Tignes noch einige Kommentare:
- bereits vor Jahren war doch angekündigt die Beschneiung bis zur Station auf P. 3016 hinaufzuziehen. Bis heute nicht verwirklicht, oder? Wenn das machen würde, könnten die "Vanoise"-Abfahrten (Rabotch, Double Plan...) länger offen gehalten werden bzw. die kritische Felsensituation an den Rosolin-SLten vielleicht etwas entschärft werden.
- die SLte Rosolin und 3500 muss man vielleicht auch einmal versetzen oder erneuern. Ich bilde mir ein, dass Rosolin bereits seit Ende der 1960er Jahre stehen, kann das sein? Und auch, dass einer der 3500er SLte bereits recht betagt ist

Zu Val d´Isère:
- kostendeckend kann das nicht sein
- es wurde im Zuge der Beschneiung immer von früherem Saisonstart im Herbst gesprochen: meines Wissens bisher nie der Fall gewesen
- wahnsinnig intensiv können die dort nicht beschneit haben, wenn die Piste bereits Anfang Juli nicht mehr zum Pass herunter reicht (siehe Mölltal, und dort ist es Südhang). Oder fällt am Mölltaler immer/dieses Jahr einfach viel mehr Schnee oder wirkt sich der Rest-Gletscher dort so verzögernd auf die Abschmelzung aus?
- da der untere Bereich Pisaillas bis zum Pass ja auch zu früheren Sommerskizeiten "immer" gletscherfrei war, sieht man, wie sich Schneemengen und Frühjahrs/-sommer-Temperaturen gewandelt haben: 1974 schreibt Hannss ja von Skibetrieb "bis Mitte August". Oder war auch früher schon nur im eigentlichen Gletscherbereich bis Mitte August Betrieb? Aber die Vielzahl an vor allem kleineren Anlagen hätte man doch niemals aufgestellt, wenn es sich nicht irgendwie rentiert hätte, oder?


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BeitragVerfasst: Mi, 10.08.2011, 14:34 
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RetroRebel
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Ja, irgendwie wäre es wohl angebracht gewesen, die Überschrift im Text nochmal aufzunehmen, das stimmt. Ich würde sagen, Tignes ist immer noch vorne dabei, aber dass sie jetzt unumstrittene Nr. 1 wären kann man sicher nicht behaupten. Überhaupt kommt es ja extrem auf die Jahreszeit an, im August ist Zermatt sicher ganz vorne, ohnehin wäre dort wahrscheinlich das mit Abstand größte Potenzial, wenn man z.B. im Frühsommer mal Furggsattel und die obersten Schleppifte gleichzeitig laufen hätte. Hintertux ist im Juni sicher auch ganz vorne dabei, wenn man noch bis zum TFH abfahren kann. Stelvio auch mit der Abfahrt zum Pass und mit entsprechenden Firn-Möglichkeiten unterhalb des Trincerone - vergleichbar wie am Pissaillas. Und dann wäre da noch 2 Alpes, die vermutlich auch noch vorne dabei sind.
Tignes liegt wohl irgendwo dazwischen, angenommen die 4SB Leisse wäre noch in Betrieb gewesen, hätte man nochmal deutlich mehr Abwechslung gehabt. Und mit ein bisschen Mühe wäre das sicher gegangen, aber zum Saisonstart lohnt sich das wohl kaum. Schön ist der große Höhenunterschied, 2750 m bis 3450 m auf offizieller Piste macht was her um diese Jahreszeit. Zermatt könnte das toppen, tut es aber nicht. Hintertux und Stelvio liegen knapp dahinter, 2 Alpes habe ich gerade nicht im Kopf.
Andererseits sind diese Zahlen natürlich längst nicht alles, Pissaillas mit ausreichend Schnee bis zur Talstation und weniger Leuten hätte ich wahrscheinlich vom Gefühl her noch vor Tignes gesehen, einfach wegen der Atmosphäre und dem Style, und auch den skifahrerischen Möglichkeiten abseits im Firn, gefahrlos da eisfrei. Deswegen würde ich da gerne noch mal hinfahren, so lange es noch geht.
Beschneiung in Tignes ist mir nur bis zur Geländekante bei der Talstation Vanoise aufgefallen, weiter nicht. Aber ich kann es nicht beschwören, bin nur die Gletscherabfahrt gefahren. Am Pissaillas dagegen ist mir aufgefallen, dass die oberste Schneilanze gefehlt hat, die ich im März 2008 noch extra dokumentiert hatte. Ich würde es andererseits aber nicht unbedingt auf mangelnde Beschneiung schieben, dass die Talabfahrt nicht mehr ging, immerhin war der Winter vergleichsweise schneearm und das Frühjahr ziemlich warm. Man hätte aber sicher mehr machen können, wenn man denn wollte.

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