TAG 2:Am nächsten Tag war das erste Ziel, aufgrund der ansteigenden Temperaturen, der höchste mit Liftuntestützung erreichbare Punkt im Skigebiet. Schon auf dem Weg dorthin war mir klar, das ich mich um's Wetter auch an diesem Tag keine Sorgen machen musste.

BORN TO BE A FREERIDER!

Oben angekommen ließ ich mich aufgrund der grandiosen Fernsicht erst einmal zu einer kleinen Fotoorgie hinreißen...




...bevor ich mich wieder meinem eigentlichen Absichten zuwandte.
Um die Skier anschnallen zu können musste ich zuerst ein paar Treppen überwinden...

...um zum Startpunkt der offiziellen Abfahrt zurück ins Skigebiet zu gelangen (rechts runter)

Unter massivem Protest wollten meine Skier aber dieser nicht folgen, und da Wiederstand zwecklos erschien wurde sofort eine scharfeLinkskurve eingeschlagen.

Nach der Querung des ersten, etwas expornierteren Steilhangs fand ich mich am Einstieg eines nicht minder steilen, zerfahrenen Hanges wieder

Obwohl keine offizielle Abfahrt und teilweise über Gletscher war hier ordentlich Betrieb

Unten wurde es etwas flacher und ich nutzte die Möglichkeit auf die Zunge des Glacier du Petit Mont Fort zu queren, um noch etwas unverspurtes Gelände zu erhaschen (auch wenn es dann doch sehr flach war...)

Blick Richtung Rosablanche. Mit etwas Aufstieg gibt's hier unbegrenzte Möglichkeiten außerhalb der Skigebietsgrenzen
Weiter gings über weitläufiges Gelände vorbei am Lac du Grand Désert

Blick zurück
In Richtung Talschluß wurde das Gelände immer flacher
Im Talgrund angekommen ging es nun talauswärts in Richtung Lac de Cleuson
An dessen Ostufer ging es teilweise schiebend entlang bis zur Staumauer

Alternativ hätte man weiter oben in die Hänge über dem Westufer queren können. Aufgrund der starken Sonneneinstrahlung und der warmen Temperaturen erschien mir dies an diesem Tag aber zu riskant

An der Mauerkrone angekommen legte ich erst einmal eine kleine Rast ein, bevor es direkt unterhalb der Staumauer und weiter über einen Wanderweg zurück in Richtung Skigebiet ging
Nach einer kurzen Abfahrt auf der Piste ging es auf der anderen Talseite mit Sessel- und Schlepplift wieder bergauf...
... wo dann dieses Schild auf mich wartete
OK, mal kucken ob irgendwo ein Seil mit
"Fahnchen Gefarh" sehtKonnte keines entdecken, also musste ich zuerst einmal ein paar Höhenmeter aufsteigen
Bevor ich dann die Qual der Wahl von 2 Abfahrtsvarianten hatte.
Zu meiner Rechten die "offizielle", mit Stangen markierte (aber trotzdem ungesicherte) und schon ordentlich eingefahrene Route, welche auch im Pistenplan zu finden ist
Und zur linken eine wohl nicht ganz so "offizielle", aber trotzdem viel befahrene Variante
Ich entschied mich, mit der Aussicht auf zumindest noch ein wenig unverspurtes Gelände, für links
Ideal geneigtes Genussgelände
Zwar war der Schnee schon etwas schwer und anstrengend, Spaß hat es trotzdem gemacht
Diese Bergflanke trennt die im Pistenplan eingezeichnete und mit Stangen markierte Route von dieser Variante
Bald wird auch der Blick auf die höchste Staumauer Europas frei
Bevor es dann unterhalb der Baumgrenze auf Wander- und Forstwegen und über teilweise schon etwas apere Hänge in Richtung Ende im nirgendwo ging.

Nach einem kurzen Fußmarsch gelangte ich dann zu einer Bußhaltestelle mit angeschlossener "holländischer" Imbissbude

Zurück zum heutigen Ausgangspunkt ging es dann recht unspektakulär mit Bus, Seilbahnen und über Skipisten.
Mogul Heaven
Mont Blanc
Einmal ging es auch noch nach ganz oben
Um bei einer :::trincerone-Gedächtnis-Abfahrt

meine Oberschenkeln nochmals zum Brennen zu bringen
Fazit Tag 2: Brauch morgen eine Pause
Fazit insgesamt: Ich kann verstehen warum es so viele Freerider aus aller Welt hier her zieht. Die Möglichkeiten sind einfach gigantisch und die Höhenlage in der sich das meiste abspielt garantiert eine lange Saison.
Zudem ist mit Chamonix eine weitere große Freeride-Destinationen nicht weit entfernt, und auch viele kleinere Geheimtips (z.B. Bruson, Super St. Bernard, Val d' Anniviers und noch viele andere) sind in akzeptabler Reichweite.
Mit dem Manko, dass hier wohl fast genauso viele Feerider/Variantenfahrer unterwegs sind wie Pistenfahrer (zumindest kommt es einem so vor), und somit das ohne zusätzlichen Aufstieg erreichbare Gelände nach Neuschnee extrem schnell verspurt wird, muss man in einem Gebiet, welches sich als Freeride-Gebiet bewirbt, leben können.
Allerdings bilden sich hier aus genau diesem Grund, auf den nicht präperierten Standardrouten, ziemlich schnell Buckelpisten, die das Herz eines jeden versierten Skifahrers höher schlagen lassen.
Ein Grund für mich diesem Skigebiet auch ohne Probleme dann einen Besuch abzustatten, wenn es mal längere Zeit nicht geschneit hat.
Zudem spielt es natürlich landschaftlich, mit der Lage inmitten der höchsten Berge der Alpen, in der obersten Liga mit.
War mit Sicherheit nicht mein letzter Besuch in der Gegend...